Auftakt: Es geht endlich los

Mit einem Auswärtskampf gegen den ASV Schorndorf starten die Johannis Grizzlys in eine wohl einzigartige und bisher nie dagewesene Bundesliga-Saison. Am Samstagabend steigt das erste Duell in Corona-Zeiten. Die Athleten sind bestens vorbereitet für eine Saison, bei der heute noch keiner weiß, ob sie überhaupt zu Ende geführt werden kann.

„Es wird mit Sicherheit anders sein als sonst“, sagt Cheftrainer Matthias Baumeister und verweist trotzdem auf eine spannende Saison, ohne zu wissen, ob überhaupt alle ausländischen Legionäre einreisen und auf die Matte gehen dürfen. „Wir haben mit dem Start der Bundesliga bereits ein Etappenziel geschafft. Wenn wir die Runde dann auch noch auf der Matte zu Ende bringen, haben wir alle eine enorme Herausforderung gestemmt und auch geleistet.“ Trotz der ganzen Umstände fiebern alle Grizzly-Athleten auf die neue Saison hin. Noch am vergangenen Wochenende kamen die Ringer mit samt den Neuzugängen zu einigen Trainingseinheiten zusammen. „Das war wirklich klasse. Alle sind hoch motiviert, fit und menschlich topp“, attestiert Baumeister seinen Jungs schon jetzt einen enormen Zusammenhalt. Wie erfolgreich die kommende Saison sein wird, wollte Baumeister jetzt nicht kommentieren. Nur soviel, dass sich jeder reinhängen wird.

Mit Schorndorf haben die Grizzlys einen Gegner vor der Brust, der sich zur Vorsaison extrem verstärkt hat. Die Spartaner haben es geschafft, den dreifachen Welt- und zweifachen Europameister Frank Stäbler zu verpflichten, da die Red Devils Heilbronn keine Mannschaft melden wollten. „Wenn er wirklich ringen würde, wäre es das i-Tüpfelchen.“

Allein fünf Abgänge haben die Schorndorfer zu verkraften. 

Neun Neuzugänge schnüren die Ringerstiefel für die Württemberger, darunter auch Hannes Wagner. Weil Lichtenfels keine Mannschaft stellt, wurde der DRB-Kaderringer als Gastringer für diese Saison schnurstracks ausgeliehen. Mit Benjamin Sezgin krallten sich die Württemberger gleich einen Akteur von Triple-Gewinner SV Wacker Burghausen. 

Schon 2019 gab es – ebenfalls am Tag der Deutschen Einheit – beim ersten Vergleich gegen Schorndorf eine 8:15-Niederlage. „Schorndorf hat eine gute deutsche Achse, die mit Jello Krahmer, Ertugrul Agca, Maximilian Schwabe und Ilia Klasner seinesgleichen sucht“, sieht Baumeister trotzdem gute Chancen hier zum Auftakt nicht ganz leer auszugehen. 

Das sind die weiteren Gegner in der Südost-Staffel:

SV Germania Markneukirchen

Die letzte Niederlage der Musikstädter reicht bis in den Dezember des Jahres 2017 zurück. Die Großen ärgern und dabei nicht Letzter werden, so lautet die Kampfansage des Aufsteigers aus Sachsen für ihre Mission Bundesliga. Allein 14 Neuzugänge stehen drei Abgänge gegenüber. Mit Christian Fetzer, Dustin Scherf, Patryk Dublinowski und Bogdan Eismont haben die Markneukircher vier Ringer von den Red Devils Heilbronn verpflichtet.

KSC Germania Hösbach

Der zweite Aufsteiger der Südost-Staffel kommt aus Unterfranken und gehört dem Hessischen Ringer-Verband an. Der Etat wurde wegen Corona deutlich reduziert. Die Hösbacher verzichten in dieser wohl ungewöhnlichen Saison auf Athleten, die nicht in der Region wohnen. Von daher ist der Kader nicht spektakulär.

SC Siegfried Kleinostheim

Ein ganz anderes Bild bietet sich da hier beim zweiten unterfränkischen Teilnehmer, der 2018 und 2019 noch der Nordwest-Gruppe zugeordnet war. Die Warriors haben mit Christopher Kraemer, Saba Bolaghi, Pascal Eisele und Jan Zirn vier Spitzenringer aus der Riege der Red Devils Heilbronn im Aufgebot. Gabriel Stark und Ilir Sefai, beide vom ASV Mainz 88, schnüren ebenfalls die Ringerstiefel für Kleinostheim. Mit Süleyman Karadeniz haben sie sogar einen Europameister in ihren Reihen. 

SV Wacker Burghausen

Der Kader der Ostbayern wurde neu ausgerichtet. Auffallend ist, dass die starke deutsche Achse der Griechisch-Römisch-Spezialisten um Fabian Schmitt, Vitals Lazovski, Michael Widmayer, Roland Schwarz und Ramsin Azizsir auch in dieser Saison für einen Wirbel auf der Matte sorgen wird. Trotzdem musste der amtierende deutsche Mannschaftsmeister auch Abgänge verkraften: Dazu zählen auch die internationalen Topleute Magomedmurad Gadzhiev, Kakhaber Khubezhty und auch Soner Demirtaş, der sich nach einem Jahr wieder den Grizzlys angeschlossen hat.

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