Knappe Niederlage an der Salzach

Am Ende war es richtig knapp: Die Johannis Grizzlys haben dem Favoriten und Triple-Gewinner SV Wacker Burghausen an den Rand einer Niederlage gebracht. Die Nürnberger verloren bei den Ostbayern knapp mit 11:13. „Ich würde schon sagen, dass Burghausen diesmal mit einem blauen Auge davongekommen ist“, bilanziert Sportdirektor Mario Besold den starken Auftritt der Grizzlys an der Salzach.

Dabei sah es zur Pause nicht danach aus, dass die Grizzlys hier für eine Überraschung hätten sorgen können. Der kasachische Neuzugang Yelaman Kadyrseit führte im leichtesten Limit gegen Givi Davidovi zur Pause mit 6:0, ehe der Italiener in den Diensten der Burghausen zwischenzeitlich ausglich. Doch der Legionär der Grizzlys konnte wenige Sekunden vor Schluss noch mit 12:6 den Kampf für sich entscheiden. Es blieb der einzige Sieg im ersten Durchgang. Im Schwergewicht gab Erkan Celik alles gegen Nikoloz Kakhelashvili, doch der Nürnberger wurde vorzeitig ausgepunktet. Eng ging es dagegen im Limit bis 61 Kilo der Griechisch-Römisch-Spezialisten zwischen Jacopo Sandron und dem Burghauser Fabian Schmitt zu. Am Ende musste sich der Italiener mit 1:5 geschlagen geben. Nach seinen beiden Einzelsiegen gegen Schorndorf und Kleinostheim fand Johannes Mayer diesmal gegen Erik Thiele seinen Meister. Der amtierende deutsche Vizemeister von 2019 verlor im Halbschwergewicht mit 2:8-Wertungspunkten. Keine Chance hatte Stoyan Iliev in der Gewichtsklasse bis 66 Kilo im Freistil. Für den Nürnberger war der ungarische Meister und Bronzemedaillengewinner der WM von 2019, Iszmail Muszukajev, dann doch eine Nummer zu groß. Noch vor dem Pausengong war die Niederlage besiegelt. Nürnberg lag zur Halbzeit damit mit 2:12 zurück. Cheftrainer Matthias Baumeister: „Ich war überzeugt und wusste, dass wir in der zweiten Hälfte noch weitere Siege einfahren werden.“ 

Er durfte Recht behalten, obwohl der erste Kampf nach Wiederanpfiff denkbar knapp an den Gastgeber ging. Im Limit bis 86 Kilo der Griechisch-Römischen-Spezialisten schlitterte Grizzly-Neuzugang Arian Güney knapp an einem Sieg vorbei. Gegen Roland Schwarz hieß es nach sechs Minuten Kampfzeit zwar 2:2, doch weil der Burghauser im ersten Durchgang die höhere Wertung erzielte, wanderte ein Mannschaftspunkt auf das Konto der Ostbayern. Im Limit bis 71 Kilogramm stand Deniz Menekse Andreas Maier gegenüber. Erst mit der letzten Aktion beim Schlussgong rettete der Nürnberger einen Mannschaftspunkt beim knappen 7:5-Sieg. Eine klare Angelegenheit war das Duell zwischen Neuzugang Andreas Walter und dem Ex-Grizzly Eduard Tatarinov. Mit 7:0-Wertungspunkten gewann Walter den Kampf bis 80 Kilo im Freistil. Vor den beiden finalen Kämpfen im Weltergewicht lagen die Gäste damit mit 5:13 zurück. Seine Premiere bis 75 Kilo feierte Tim Müller. Der Freistilspezialist und Gastringer zerlegte buchstäblich Ergün Aydin vor Ablauf der sechsminütigen Kampfzeit nach Punkten. „Das war eine Megaleistung von ihm. Er ist mental fit und war heiß auf den Kampf. Wir haben mit ihm einen echten Glücksgriff gezogen“, so Baumeister. Ebenfalls einen Einstand nach Maß feierte der Ungar Istvan Levai (75 kg/Griechisch-Römisch), der Idris Ibaev mit 5:0-Wertungspunkten auf Distanz hielt. 

„Leider haben wir für den großen Erfolg dann doch einige Punkte liegenlassen“, bedauert Mario Besold und verweist auf die Duelle von Andreas Walter und Deniz Menekse. „Da wäre im Nachhinein betrachtet mehr möglich gewesen.“ Man habe ganz nahe an einem Unentschieden, wenn sogar einem Sieg gekratzt, ergänzt Matthias Baumeister. „Wir haben einen richtig guten Kampf gezeigt, auch wenn einige Kampfrichterentscheidungen nicht ganz konform waren“, so die Kritik des Cheftrainers in Richtung des Mattenleiters. Eine Erkenntnis hat Din Noth nach dem Kampf dennoch gewonnen: „Spätestens in der Rückrunde oder in der nächsten Saison ist Burghausen fällig. Wir wissen nun, dass sie schlagbar sind“, ist der Präsident davon überzeugt, mit dem Kampf viele Pluspunkte in Ringerdeutschland gesammelt zu haben.

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