Für Bayerns Kaderringer gibt es am Wochenende wieder etwas Normalität in der Corona-Pandemie. Der Deutsche Ringer-Bund führt zwei Tage lang am Olympiastützpunkt Heidelberg ein Sichtungs- und Nominierungsturnier durch. Im 20-köpfigen Gesamtkader des Bayerischen Ringer-Verbandes sind auch fünf Athleten der Johannis Grizzlys vertreten.
Eigentlich findet das Sichtungsturnier für die Kadetten (14 bis 16 Jahre) in Bindlach (Oberfranken) statt. Aufgrund der aktuellen Situation musste diese Maßnahme allerdings im Januar abgesagt werden. Unter strengen Hygienebestimmungen gehen die bayerischen Nachwuchsathleten nun nach 15 Monaten wieder in einen Wettkampf. Zuletzt standen sie im Februar 2020 bei den Landesmeisterschaften auf der Matte, ehe die Corona-Pandemie alle buchstäblich überrollte.
Der Bayerische Ringer-Verband hat nun aus der Talentschmiede der Grizzlys die Freistiler Damir Shifadugov (45 kg), Alex Vishniakov (48 kg), Erdogan Güzey (92 kg) und Ewald Stoll. (110 kg) für das Sichtungsturnier nominiert. Mit Jonas Edel (71 kg) steht noch ein weiterer Griechisch-Römisch-Spezialist auf der Meldeliste. „Die Jungs sind heiß auf das Turnier“, sagt Nachwuchscoach Alp Şenyiğit. Seit mehreren Wochen haben Trainer und Ringer sich auf dieses Ziel vorbereitet. Denn Bayerische Meisterschaften wird es dieses Jahr nicht geben. Allerdings sind nationale Titelkämpfe im August geplant, wenn es die Corona-Krise zulässt. „Training ist schön und gut. Was die Jungs brauchen, sind Wettkämpfe“, fiebert auch Şenyiğit diesem Sichtungs- und Nominierungsturnier entgegen. Dennoch stellt er fest, dass es nach langer Zeit schwer sei, wieder in den Rhythmus zu finden. „Sicherlich haben wir in Nürnberg am Stützpunkt die besten Bedingungen, aber im Endeffekt wird es sich erst dann bei den Jungs zeigen, wenn sie auf die Matten gehen“, so der Grizzly-Coach, der am Samstag in seiner Eigenschaft als Landestrainer in Heidelberg auch die anderen teilnehmenden Kadetten aus dem Freistaat betreuen wird.
Unterdessen werden Ewald Stoll und Erdogan Güzey große Chancen auf vordere Plätze in ihren Gewichtsklassen eingeräumt. „Beide können mit dem Druck umgehen. Sie kennen die Situation zu genüge, brauchen im Vorfeld kein Gewicht machen“, hat Şenyiğit seine Schützlinge schon optimal auf dieses besondere Turnier eingeschworen. Schließlich geht es auch darum, sich bei den Bundestrainern für weitere, auch internationale Aufgaben zu empfehlen.