Ewald Stoll holt sich EM-Ticket

Die gute Nachricht gleich vorneweg: Ewald Stoll von den Johannis Grizzlys hat beim Sichtungsturnier des Deutschen Ringer-Bundes am Olympiastützpunkt Heidelberg nicht nur überzeugt, sondern nach beiden Siegen über Kay Schall (ARGE Baden-Württemberg) das Ticket für die Europameisterschaft Mitte Juni in Bulgarien gelöst.

„Für uns als Verein ist das ein großartiger Erfolg. Wir freuen uns mit Ewald so einen tollen Ringer in unseren Reihen zu haben“, blickt Abteilungsleiter Christoph Pscherer im gleichen Atemzug auch auf die anderen Grizzly-Starter, die in der Universitätsstadt eine starke Leistung boten. Damir Shifadugov (45 kg) besiegte im rein bayerischen Aufeinandertreffen den Westendorfer Niklas Steiner. Alexander Vishniakov (48 kg) gewann seinen ersten Kampf gegen Tim Krasnickij (Sachsen), zog allerdings um Platz eins gegen den Deutschen B-Jugendmeister Jannis Rebholz (ARGE Baden-Württemberg) den Kürzeren. „Sein Gegner war dann doch eine Klasse besser“, so Grizzly-Coach Alp Şenyiğit, der die Athleten vor Ort betreute. 

Bitter verlief das Turnier für Erdoğan Güzey. In der Gewichtsklasse bis 92 Kilo lag er im Kampf um die EM-Fahrkarte gegen Lenny Spiegel (ARGE Baden-Württemberg) zur Pause mit 0:3 noch zurück. „Er hat die erste Halbzeit komplett verschlafen“, sah Şenyiğit dann einen wie verwandelten Grizzly-Akteur. Im zweiten Durchgang drehte er den Kampf und führte bis 20 Sekunden vor Schluss, bedingt durch die zuletzt gegebene Wertung, mit 3:3. Doch Spiegel schaffte noch eine Zweierwertung, was ihm letztendlich die Fahrkarte für die EM sicherte. „Sicherlich sind wir hier enttäuscht. Das hätte Edi nach Hause bringen müssen“, wäre das aus Sicht von Alp Şenyiğit das zweite Ticket gewesen. „Der Kampf ist nun einmal dann zu Ende, wenn der Schiedsrichter pfeift. Da fehlt ihm noch etwas die Erfahrung, um es in Ruhe clever herunterzuringen“, so Pscherer. Dennoch werde Güzey mit solchen Situationen künftig wachsen. Bei den Griechisch-Römisch-Spezialisten kam Jonas Edel (71 kg) am Ende übrigens auf Rang drei. 

„Für uns Grizzlys war es ein erfolgreiches Wochenende. Nach Monaten konnten sich unsere Jungs wieder messen. Wir wissen nun, wo sich jeder für sich verbessern muss“, zieht Nachwuchscoach Alp Şenyiğit nach einer Durststrecke von 15 Monaten dann doch ein positives Fazit. Selbst Christoph Pscherer kann dem nur beipflichten und sieht in der gemeinsamen Arbeit aller Beteiligten das Erfolgsrezept. „In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir nicht lockergelassen. Alle Trainer waren dahinter, haben unsere Ringer gepusht, damit sie sich fit halten. Sicherlich haben wir das große Glück in Nürnberg einen Bundesstützpunkt zu haben. Wir hatten eine gute Mischung mit Online-Training und den Angeboten auf der Matte.“

Das Grizzly-Team in Heidelberg: Ewald Stoll, Alexander Vishniakov, Erdoğan Güzey, Damir Shifadugov, Physiotherapeutin Nadine Lilli, Coach Alp Şenyiğit © Şenyiğit