Premiere für Ewald Stoll: Der 17-jährige Freistilspezialist der Johannis Grizzlys wurde vom Deutschen Ringer-Bund (DRB) für die Kadetten-Europameisterschaft in Samokov (Bulgarien) nominiert. Stoll (© Stoll) geht bereits morgen (Montag) im schwersten Limit bis 110 Kilo auf die Matte.
Für den Nürnberger ist es überhaupt sein erstes internationales Turnier. Die Vorfreude ist groß. „Ich bin fit und auf jeden Fall gut vorbereitet“, so Ewald Stoll, der jüngst beim Sichtungsturnier des DRB in Heidelberg überzeugend auffiel. Schon im vergangenen Jahr war der Grizzly für ein internationales Turnier in Riga vorgesehen, doch die Corona-Pandemie machte hier einen großen Strich durch die Rechnung. „Die Kadetten sind überhaupt die Leidtragenden in der aktuellen Krise. Dazu zählt auch Ewald. Alle Wettkämpfe wurden abgesagt. Für sie ging damit ein ganzes Jahr verloren“, zeigt Nachwuchs-Bundestrainer Marcel Ewald auf. Dennoch traut ihm der hauptamtliche Freistil-Landestrainer Marcel Fornoff einiges zu: „Wenn er ein gutes Los hat, kann er auf jeden Fall um die Medaillen mitringen.“ Stoll könne befreit und ohne jeglichen Druck aufringen. In die gleiche Kerbe schlägt auch Stolls Vereinstrainer Alp Şenyiğit. „Er hat an Trainingsinhalten viel aufgenommen. Für ihn ist es sein erstes großes Turnier. Ich finde, die Zeit für eine intensivere Vorbereitung war einfach zu kurz“, verweist der Grizzly-Coach im gleichen Atemzug auf die Corona-Krise. Aktuell bringt Stoll 97 Kilo auf die Waage. „In der Tat fehlen ihm noch ein paar Kilo an Muskelmasse“, so Şenyiğit. „Auf Grund seiner Athletik macht er das wieder weg“, ergänzt Fornoff. Jeder Wettkampf bei den Kadetten geht zwei mal zwei Minuten. „Er muss von Anfang an Vollgas geben und einfach nur marschieren“, betont Alp Şenyiğit.