Den Ort Bardonecchia dürften einige noch von den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin her kennen. Dort fanden nämlich die Snowboard-Wettbewerbe statt. Genau dorthin, etwa vier Kilometer von der französischen Grenze entfernt, verschlug es die Nürnberg Grizzlys zu einem besonderen Trainingslager, das vom italienischen Ringerverband organisiert wurde.
Für Cheftrainer Matthias Baumeister war es nach dem gemeinsamen kurzen Auftritt mit einigen Bundesliga-Ringern im schweizerischen Willisau die nächste Teilnahme an einem Trainingscamp. Die Grizzlys fuhren nicht allein nach Italien. Mit im Gepäck waren auch drei Burgebracher Ringer mit Betreuer und Ringer-Papa Jochen Engelhardt. Auf Seiten der Nürnberger fuhren Nadine Lilli (Physiotherapeutin) und Dr. Peter Wack (Vereinsarzt) mit. Als Trainingspartner fungierte auch Simone Vincenzo Piroddu. Der Italiener gewann im Mai dieses Jahr die Bronze-Medaille bei der U23-EM in Skopje im Freistil. Selbst Grizzly-Bundesliga-Legionär Jacopo Sandron war mit dabei. „Besonders toll waren die vielen Trainingspartner, die uns zur Verfügung standen“, hebt Baumeister das Miteinander während des Trainingslagers hervor. Denn vor Ort waren auch Athleten aus Umea. Eine Einladung nach Schweden ist schon in der Tasche.
Bis zu acht Stunden täglich waren Matthias Baumeister und Jochen Engelhardt jeweils in der Halle. „Was ich sehr gut fand, dass neben den Einheiten auch noch eine Trainerfortbildung angeboten wurde“, so Baumeister. Speziell der Bodenkampf stand im Fokus. Es habe einen offenen Dialog unter den Trainern gegeben. Darüber hinaus gab es noch Seminare zu den Themen Langhanteltraining und Ausdauerformen. „Wir haben im ehemaligen olympischen Dorf gewohnt. Die Berge herum versprühen eine tolle Atmosphäre. Auch sonst haben wir ein top organisiertes Trainingslager erlebt“, zieht Grizzly-Cheftrainer Matthias Baumeister ein positives Fazit. Abseits der Matte stand auch eine Wanderung auf dem Programm. Zudem wurde die Stadt Turin besucht. „Natürlich haben wir – soweit es geht – alle Kämpfe bei den Olympischen Spielen verfolgt und Stäbler, Kudla und Focken die Daumen gedrückt“, erzählt Baumeister. Der Wecker klingelte bereits um 4.00 Uhr morgens, um bei den Entscheidungen live dabei sein zu können.
© Matthias Baumeister