Bundesliga: Das sind unsere Gegner

Die Ringer-Bundesliga startet heute offiziell in ihre neue Saison. War im vergangenen Jahr eine Teilnahme noch freiwillig und blieb ohne Sanktionen, so ist dies 2021 nicht mehr der Fall. Die pandemische Lage lässt einen Ligenbetrieb zu. Insgesamt gibt es vier Bundesliga-Staffeln, wobei nur die Südwest- und die West-Gruppe an diesem Wochenende beginnen. Die Ost- und die Südost-Gruppe greift erst am 11. September ins Geschehen ein. 

So auch die Nürnberg Grizzlys, die zu ihrer Heimpremiere den SV Wacker Burghausen in der AVIA-Arena empfangen. Die Südost-Staffel komplettieren noch die Eagles Lichtenfels, der ASV Schorndorf, die Kampfgemeinschaft Reilingen-Hockenheim und Aufsteiger Viernheim.

Über den SRC Viernheim:

Mit Horst Lehr haben die Hessen eine wichtige deutsche Stütze verloren. Der Kaderathlet des DRB greift in dieser Saison beim KSV Köllerbach an. „Das können sie leider nicht kompensieren“, so Grizzly-Sportdirektor und Teammanager Mario Besold. Vor allem die Hilkert- und Schmidt-Brüder stechen als Aushängeschilder in Viernheim hervor. „Sie werden sich schwertun als Aufsteiger. Es muss alles perfekt für sie laufen“, so Besold. Mit der Verpflichtung des Legionärs Cristian Vagiunic (Rumänien) haben die Viernheimer einen sehr guten Griff gemacht. Auch der Ungar Daniel Antal wird den Aufsteiger verstärken. 

Über die RKG Reilingen-Hockenheim:

Das Team aus dem Rhein-Neckar-Kreis musste wohl die bitterste Pille schlucken. Sie wurden in die Südost-Gruppe verschoben. Mit Jan Fischer haben sie wohl einen der renommiertesten deutschen Athleten verpflichtet. Für Besold ist er der „Toptransfer des Teams“ überhaupt. Er dürfte stets eine Schlüsselposition sein, „er hat Routine und jede Menge Erfahrung“, so der Teammanager. Fischer rang nicht nur für den KSV Köllerbach, sondern schnürte sich auch für Germania Weingarten in der DRL seine Ringerstiefel. Mit Joshua Morodion haben sie sich ebenfalls eine deutsche Nachwuchshoffnung an Land gezogen. Auch auf den Ausländerpositionen konnten sie sich verstärken. „Wir dürfen sie nicht unterschätzen, weil sie eine durchgängig starke Mannschaft auf der Matte stellen werden“, so Besold.

Über die Eagles Lichtenfels:

Die Korbstädter haben mächtig aufgesattelt. Der 30 Mann große Kader ist gespickt international erfahrenen Athleten und ihrem Aushängeschild und Vorzeigeathleten Hannes Wagner. Mit Ahmet Peker, Rusev Stoyko und Zsombor Gulyas konnten sie beispielsweise drei starke Ringer verpflichten. Nicht nur das Derby gegen Lichtenfels verspricht Spannung, sondern sind die Eagles im Gegensatz zu Saison 2019 deutlich stärker und variabler einzuschätzen. „Lichtenfels wird für die vermeintlich ersten drei Teams Burghausen, Nürnberg und Schorndorf super gefährlich werden“, ist sich Besold bewusst, dass der Türke Peker nicht zu besiegen sein dürfte. Als absoluten Glücksgriff hat sich die Verpflichtung von Maximilian Schwabe erwiesen, der individuell in mehreren Gewichtsklassen einsatzbar ist. „Ich sehe Lichtenfels mit uns auf Augenhöhe.“

Über den SV Wacker Burghausen:

Trotz der sechs Abgänge und einem Neuzugang hat der dreifache deutsche Mannschaftsmeister für Mario Besold weiterhin eine „brutale Qualität“. Nicht nur die Legionäre stechen heraus, sondern sie bieten weiterhin die wohl stärkste Griechisch-Römisch-Achse aller Teams in der Bundesliga. Mit Fabian Schmitt, Idris Ibaev, Witalis Lazovski, Michael Widmaier, Roland Schwarz und Ramsin Azizsir stehen nur DRB-Kaderathleten im Kader. „Sie zählen für mich trotzdem zu den Titelkandidaten, weil sie eine Bombenmannschaft besitzen“, führt der Teammanager aus. Mit Akhmed Magamaev verpflichteten die Ostbayern einen internationalen Topmann. „Sein Ringstil ist abgeklärt, taktisch ausgeprägt, sogar etwas verhalten“, so Besold über den gebürtigen Russen mit bulgarischem Pass.

Über den ASV Schorndorf:

Mit Frank Stäbler, Abdolmohammad Papi und Ilja Klasner haben drei herausragende Athleten die Spartaner verlassen. Dennoch ist man bei den Nürnberg Grizzlys überzeugt, dass Schorndorf sicherer Kandidat für die Playoff-Runde sein wird. Ihr Aushängeschild ist und bleibt Jello Krahmer, der sogar bei den Neuverpflichtungen mit eingebunden wurde. Allein zwölf Neuzugänge werden das Trikot der Schorndorfer in dieser Saison überziehen. Dazu gehören klangvolle Namen wie Sultan Assetuly, Genzhe Genzhev oder auch Georgi Vangelov, den Mario Besold als Toptranser sieht. Der Bulgare schrammte bei den Olympischen Spielen in Tokio mit Platz fünf knapp an einer Medaille vorbei. „Sie haben eine enorme Qualität in ihren Reihen, können sie aber nicht beliebig einsetzen“, verweist Besold auf die Punkteregelung von 28, die nicht überschritten werden darf.

© Bildcollage Stefan Günter

Unser Gegner © Collage-Stefan Günter