Die Nürnberg Grizzlys haben auch das zweite Duell gegen den SV Wacker Burghausen verloren. Zum Rückrundenauftakt am Samstagabend bei den Ostbayern fehlten mit Tim Stadelmann und Tim Müller zwei Leistungsträger. Mit 12:17 mussten sich ersatzgeschwächte Grizzlys dem Tabellenführer der Südost-Staffel geschlagen geben.
„Wir haben mit der Aufstellung, die mir zur Verfügung stand, das Maximum herausgeholt“, so das Fazit von Cheftrainer Matthias Baumeister. Im Nachhinein war mehr möglich gewesen, weil auch Burghausen nicht in seiner besten Formation auflief.
Seine Premiere im Trikot der Nürnberger hatte der Aserbaidschaner Ibrahim Nurullaev. Mit 2:1-Punkten zwang er im leichtesten Limit Fabian Schmitt in die Knie. Im Schwergewicht stellte Wacker mit Kürsat Bekir Zihni einen eigenen „leichten“ Mann auf. Mit seinen 90 Kilo hatte er gegen den ungarischen Legionär auf Seiten der Grizzlys keine Chance. Daniel Ligeti, knapp 117 Kilo schwer, schulterte seinen Gegenüber bereits nach 27 Sekunden. Einen starken Kampf lieferten sich im Limit bis 61 Kilo Vladimir Dubov und Givi Davidovi. Beide Kontrahenten waren bis zu diesem Zeitpunkt ungeschlagen. Doch nach sechsminütiger Kampfzeit erkämpfte sich Dubov einen knappen 4:3-Sieg. Den ersten Einzelsieg verbuchte der Gastgeber dann im Halbschwergewicht, als das Grizzly-Eigengewächs Erkan Celik mit 2:14-Wertungspunkten Ramsin Azizsir unterlag. Im letzten Kampf vor der Pause zerlegte Deniz Menekse (66 kg) den Burghauser Sascha Michel deutlich nach Punkten. So führte Nürnberg zur Halbzeit mit 10:3.
Mit Wiederanpfiff hatte Andreas Walter (86 kg/Freistil) einen schweren Brocken vor sich: Akhmed Adamovich Magamaev. Mit 2:10 verlor der Grizzly gegen den bulgarischen Neuzugang, der auch schon im Hinkampf Johannes Mayer, hier allerdings im Halbschwergewicht, mit 10:0 bezwang. Chancenlos war Adrian Barnowski (71 kg/Freistil) gegen Iszmail Muszukajev. Der Olympiafünfte von Tokio 2021 gewann vorzeitig mit 16:0-Wertungspunkten. Absolutes Highlight war das erneute Aufeinandertreffen zwischen Tamas Levai und Roland Schwarz. Wie schon beim ersten Aufeinandertreffen im September blieb der U23-Weltmeister von Belgrad 2021 wieder siegreich. Mit 5:1 holte der Ungar den letzten Einzelsieg des Abends für die Grizzlys. In den beiden abschließenden Duellen bis 75 Kilo gaben die Nürnberger beide Siege deutlich ab. Auch deshalb, weil sie aufgrund von Krankheit und Verletzungen nicht in Bestbesetzung an die Salzach fahren konnten. Während sich Michael Janot gegen den deutschen U23-Weltmeister Idris Ibaev noch gut verkaufte, aber im griechisch-römischen Stil mit 2:17 verlor, machte Ali-Pasha Umarpashaev mit Daniel Walter per Schultersieg einen schnellen und kurzen Prozess.
„Es gab viele gute Einzelkämpfe, einige von ihnen konnten wir auch knapp gewinnen“, verweist Baumeister auf die Premiere des Aserbaidschaners Nurullaev. „Er hat stark gerungen. Für ihn war es ein guter Einstieg die Bundesliga.“