Die Favoriten haben sich am zweiten Rückrundenkampftag in der Südost-Staffel der Ringer-Bundesliga durchgesetzt. Burghausen bleibt nach dem Sieg über Schorndorf ungeschlagener Spitzenreiter. Auch die Eagles aus Lichtenfels setzten sich auswärts gegen die RKG Reilingen-Hockenheim durch. Und die Nürnberg Grizzlys? Sie zwangen wie schon in der Hinrunde Aufsteiger SRC Viernheim in die Knie. Mit 18:7 gewannen sie gegen die Hessen.
„Die Jungs waren heiß auf diesen Kampf. Schlussendlich bin ich natürlich mit dem Auftritt sehr zufrieden“, sagte Cheftrainer Matthias Baumeister in seiner Bilanz gegenüber Franken Fernsehen. Seine Heimpremiere im Leichtgewicht meisterte Ibrahim Nurullaev gegen den Rumänen Cristian-Vasile Vagiunic. Bereits zur Pause führte der Aserbaidschaner mit 5:1, ehe er im zweiten Durchgang noch drei weitere Wertungspunkte draufpackte. Im Schwergewicht hatte Daniel Ligeti den knapp 30 Kilogramm leichteren Sebastian Schmitt zum Gegner. Zwar hatte er in den Viernheimer vor Ende des ersten Durchgangs in der gefährlichen Lage, doch der ungarische Legionär der Grizzlys konnte Schmitt nicht auf beide Schultern drücken. Drei Sekunden vor Ablauf der sechsminütigen Kampfzeit punktete Ligeti seinen Gegner aber aus. Im Limit bis 61 Kilo fuhr Vladimir Dubov zwei Mannschaftspunkte beim 8:2-Sieg über den Polen Vasyl Illnytakyi ein. Eine überraschende Niederlage kassierte Erkan Celik im Halbschwergewicht. Am Ende überraschte Julian Scheuer ihn bei der 2:3-Niederlage. Im letzten Kampf vor der Pause hatte Deniz Menekse Pascal Hilkert zum Gegner. Als der 28-Jährige in die Unterlage kam, konnte er sich nicht nur mustergültig befreien, sondern konterte seinen Gegner mit einem Schultersieg nach 1.48 Minuten aus. Damit glückte ihm die Revanche. Denn im Hinkampf musste er sich im Limit bis 71 Kilo 2:8 Pascal Hilkert geschlagen geben.
Zur Pause wirkte Mario Besold, der übrigens am Samstag seinen 32. Geburtstag in der AVIA-Arena feierte, sehr zufrieden „Ibrahim hat stark gerungen. Die Jungs, die nach ihm kamen, haben sich ebenfalls klasse präsentiert“, so der Sportliche Leiter in seinem Zwischenfazit. Zur Halbzeit führte Nürnberg komfortabel mit 12:1. Andreas Walter (86 kg/Freistil) baute den Vorsprung seiner Mannschaft aus. Er gewann gegen Matthias Schmidt mit 3:0. Seine Premiere in dieser Saison im Bundesligadress feierte Tim Stadelmann (71 kg/Freistil), der allerdings aufgrund seiner Fußverletzung, die er sich beim Oberligakampf der Grizzlys in Westendorf zuzog, nicht hundertprozentig fit war. Das nutzte Daniel Antal eiskalt aus. Stadelmann verlor mit 0:9-Wertungspunkten. Einen super Kampf präsentierte Michael Lutz (80 kg/Griechisch-Römisch), der Norman Baltz nicht den Hauch einer Chance ließ und nach 1.52 Minuten vorzeitig mit 16:0 gewann. Eine knappe 0:2- Niederlage kassierte im vorletzten Duell der finnische Neuzugang Mikko Petteri Peltokangas (75 kg/Griechisch-Römisch) gegen Vasile Alexandru Dosoftei. In der abschließenden Begegnung führte Adrian Barnowski gegen Arkadiusz Böhm zwischenzeitlich mit 10:0 und ließ sich am Ende doch noch die Butter vom Brot nehmen. Mit 12:19 gab er dieses Duell ab. „Dass der Kampf so deutlich ausfällt, hätte ich jetzt nicht gedacht“, so Freistilspezialist Andreas Walter in seiner Bilanz. Michael Lutz habe in seinem Kampf das Beste gegeben, „weil die Motivation stimmt.“ Mit 8:6-Punkten liegt Nürnberg weiterhin auf Rang drei in der Tabelle. Dicht dahinter sind die Eagles Lichtenfels.
Haushohe Niederlage
Unter die Räder ist dagegen das Oberliga-Team der Grizzly gegen den TSV Westendorf gekommen. Wie schon in Westendorf, so war es auch diesmal ein gebrauchter Abend für die Grizzlys. Mussten sie sich im Ringerdorf mit 6:23 geschlagen geben, umso deutlicher endete ihr Heimkampf gegen den TSV. Dass am Ende nur ein Sieg dabei herausspringt, war auf Seiten des Gastgebers nicht zu erwarten gewesen. Westendorf trat sogar mit einem Mann weniger an. Sie ließen das Schwergewicht mit Neuzugang und Legionär Luis Alejandro Villagomez unbesetzt. Damit hatte Grizzly-Kaderathlet Yusuf Senyigit einen ruhigen Abend und heimste für sein Team den einzigen Sieg und damit vier Mannschaftspunkte ein. Am Ende verlor Nürnberg deutlich mit 4:22.
Bild: Trotz einer souveränen 10:0-Führung verlor Adrian Barnowski seinen Kampf gegen Arkadiusz Böhm. © Thomas Hahn