Während der Bayerische Ringer-Verband seinen Ligenbetrieb bereits abgebrochen hat, betroffen sind dabei die beiden Herrenmannschaften in der Oberliga und Bayernliga-Nord sowie das Schülerteam, geht es in der Bundesliga für die Nürnberger weiter. Die Grizzlys treten am Samstagabend auswärts bei der RKG Reilingen-Hockenheim an.
Tage später noch ist es für Grizzly-Coach Alexander Michael die richtige Entscheidung, die Kämpfe in der bayerischen Oberliga abzubrechen. „Es haben doch eh kaum noch Begegnungen stattgefunden“, begründet er. Die dritte Mannschaft konnte in der Bayernliga-Nord nach der Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes keine vollständige Mannschaft mehr stellen. Die Konsequenz war der Rückzug aus dem laufenden Wettbewerb. „Wir haben schon einen breiten Kader, der normalerweise auch für alle drei Teams reichen sollte“, musste Michael allerdings auch in der abgebrochenen Saison stets improvisieren. Denn Verletzungen und Ausfälle, auch coronabedingt, spielten ihm bei der Aufstellung nicht unbedingt in die Karten. Mit 12:10-Punkten beendete das Oberliga-Team die Runde auf Rang vier. Zwar spekulierten die Grizzlys mit einer künftigen Teilnahme an der Zweiten Bundesliga, doch für Michael kommt dieser Schritt dann zu früh. „Stellt sich die Frage überhaupt, dass wir aufsteigen? Sicherlich bin ich ein Befürworter, doch aufgrund der Gesamtleistung stelle ich fest: Wir gehören da noch nicht hin.“
Anders als im Landesverband Bayern kann in den vier Bundesligastaffeln weitergerungen werden. Für die Grizzlys steht schon der vorletzte Auswärtskampf in der Südost-Staffel auf dem Programm. Am Samstag geht es zur RKG Reilingen-Hockenheim. Obwohl man sich einig sei, erneut die Favoritenrolle einzunehmen, „rechnen wir doch mit einer ganz anderen Aufstellung“, so Cheftrainer Matthias Baumeister. Denn die Württemberger müssen, um noch irgendeine Chance auf die Playoff-Teilnahme zu haben, die Grizzlys bezwingen. Mit Taha Akgül könnte auch der Olympiasieger von 2016 und mehrfache Europameister im Schwergewicht auflaufen. Würde die RKG noch Aik Mnatsakanian aus Bulgarien aufstellen, stehen zwei Athleten mit der maximalen Zahl von jeweils acht Ringerpunkten auf der Matte. Hinzu kommt noch Jan Fischer. Der Neuzugang ist in einer Topverfassung, konnte noch nicht bezwungen werden. Selbst die DRB-Kaderathleten Hannes Wagner und Roland Schwarz bissen sich an ihm die Zähne aus. „Reilingen-Hockenheim wird alles in die Waagschale werfen, um sich nicht nur gut zu präsentieren, sondern um uns auch zu besiegen“, so Sportdirektor Mario Besold. Doch man werde mit einer Topaufstellung hier dagegenhalten. „Mit einem Sieg können wir uns weiterhin auf Rang drei festigen und müssen daher nicht auf den letzten Kampf gegen Lichtenfels hoffen.“ Parallel haben die Eagles aus Oberfranken Ligaprimus Burghausen zu Gast, während Schorndorf, derzeit Tabellenzweiter, Schlusslicht und Aufsteiger Viernheim zum Gegner haben.
© Thomas Hahn
