„Dieser Kampf hätte Zuschauer verdient“

Die Nürnberg Grizzlys haben in der Bundesliga ihren dritten Sieg in Folge eingefahren. Sie gewannen in der AVIA-Arena gegen den ASV Schorndorf mit 15:8 und revanchierten sich damit für die hohe 5:20-Niederlage aus dem Hinkampf. Den Grizzlys reichten fünf Kämpfe zum Sieg. Erst mit dem letzten Auftritt des Abends machten die Grizzlys den Deckel drauf.

Aufgrund der pandemischen Lage waren keine Zuschauer und Fans in der AVIA-Arena zugelassen. „Umso mehr haben sich dann unsere eigenen Ringer gepusht. Die Halle war am Ende sehr laut“, so Cheftrainer Matthias Baumeister. Viele verfolgten das Spektakel dagegen über Franken Fernsehen und über die Homepage der Grizzlys. Sie sahen einen 5:1-Auftaktsieg im leichtesten Limit des Aserbaidschaners Ibrahim Nurullaev gegen den Spartaner Georgios Scarpello. Im Schwergewicht setzte Baumeister auf Johannes Mayer. Der Junioren-Vizeeuropameister von 2021 setzte alles dagegen und gab gegen Fathi Yasarli aus der Türkei nur drei Mannschaftspunkte beim 0:10 ab. Im rein bulgarischen Duell zwischen Vladimir Dubov und Georgi Vangelov zog der Nürnberger mit 0:2-Wertungspunkten den Kürzeren. Einen starken Kampf zeigte Erkan Celik im Halbschwergewicht, der Nico Brunner mit 2:0 in die Knie zwang. Keine Probleme hatte erneut Deniz Menekse. Der Griechisch-Römisch-Spezialist führte bereits überlegen, ehe er das Schorndorfer Eigengewächs Anton Moser vorzeitig schulterte. Zur Pause führte Nürnberg mit 7:4.

Nach Wiederanpfiff hatte Andreas Walter (86 kg/Freistil) eine ganz enge Nuss zu knacken. Ihm stand Benjamin Sezgin gegenüber, der bei der 2:8-Niederlage nur zwei Mannschaftspunkte abgab. Immer noch nicht ganz fit ist Tim Stadelmann. Seine Fußverletzung ist noch nicht ganz ausgeheilt. Der 27-Jährige schritt im Anschluss auf die Matte und gab sein Freistilduell bis 71 Kilo gegen Dawid Wolny mit 1:3-Wertungspunkten ab. Einen klasse Kampf lieferten Tamas Levai, amtierender U23-Weltmeister, und der für Schorndorf startende Karan Mosebach. Nach einer Kopfklammer schulterte der Ungar beim Stand von 5:1 sein Gegenüber und heimste damit vier Mannschaftspunkte ein. Ein enges Gefecht lieferten sich Istvan Levai und Ilie Cojocari bis 75 Kilo, welches der Nürnberger Legionär knapp mit 2:4-Wertungspunkten verlor. Vor dem letzten Kampf des Abends führten die Grizzlys mit 11:8. Die Aufgabe von Tim Müller bestand darin keine vier Mannschaftspunkte gegen Murad Kuramagomedov abzugeben. Obwohl der Grizzly zwischenzeitlich mit 0:8 zurücklag, holte Müller im zweiten Durchgang Punkt für Punkt auf, weil auch sein Gegner konditionell einbrach. Beim Stand von 9:8 für Tim Müller war Kuramagomedov nicht mehr im Stande weiterzuringen, sodass das Duell als Aufgabesieg für den Grizzly gewertet wurde. „Es ist sehr schade, dass bei diesem Kampf keine Zuschauer dabei sein durften“, so Coach Matthias Baumeister. Nürnberg bleibt mit 12:6-Punkten weiterhin auf Rang drei. Schon am kommenden Samstag steht das letzte Gruppenduell auswärts gegen die Eagles Lichtenfels auf dem Programm.

Bild: Freuen sich über den 15:8-Heimsieg: Tim Müller (links) und Deniz Menekse. Beide holten jeweils vier Mannschaftspunkte gegen den ASV Schorndorf. © Thomas Hahn

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