Playoff: Grizzlys verlieren gegen Mainz

Die Nürnberg Grizzlys haben den Playoff-Achtelfinalhinkampf um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gegen den ASV Mainz 88 deutlich verloren. Sie unterlagen vor leeren Rängen in der AVIA-Arena den Rheinhessen mit 9:20. Von den insgesamt zehn Einzelkämpfen gingen nur drei Begegnungen an die Nürnberger. Damit ist die Viertelfinalteilnahme in weite Ferne gerückt.

Es war ein packendes Duell. Zum ersten Mal überhaupt standen sich die Franken und Rheinhessen gegenüber. Im Auftaktduell bis 57 Kilo gab Youngster Julian Edel alles, doch die Übermacht des Georgiers Beka Bujiashvili war zu stark. Edel verlor den Kampf vorzeitig mit 0:16-Wertungspunkten. Einen ersten Schlüsselkampf gab es gleich im Schwergewicht, als sich Daniel Ligeti und Etka Sever gegenüberstanden. Obwohl der ungarische Legionär knapp 20 Kilo mehr auf den Rippen hatte, gewann Sever sehr zur Freude der Gäste das Duell mit 5:1. Dass mit Deniz Menekse immer zu rechnen ist, bewies der 28-jährige Griechisch-Römisch-Spezialist im Limit bis 61 Kilo gegen Marlon Aaron Vinson. Nach nicht einmal einer Minute Kampfzeit schulterte der Kaderathlet des Deutschen Ringer-Bundes das Mainzer Eigengewächs. Stark gekämpft, aber am Ende doch verloren: Für Johannes Mayer war im Halbschwergewicht Achmed Dudarov diesmal eine Nummer zu groß. Der Kelheimer, in den Diensten der Grizzlys, musste sich nach einem schnellem 0:4-Rückstand am Ende mit 1:5-Punkten geschlagen geben. Vor dem letzten Kampf zur Pause führten die Gäste mit 8:4. Der Nürnberger Vladimir Dubov (66 kg/Freistil) holte für sein Team einen sicheren und souveränen 11:1-Sieg über Ashot Shahbazyan heraus. 7:8 lagen die Grizzlys nach der Hälfte der Kämpfe zurück.

Als Anthony Sanders (86 kg/Griechisch-Römisch) dem Türken Burhan Akbudak nach Wiederanpfiff auf der Matte gegenüberstand, trauten die Grizzlys ihren Augen nicht. Nach dreiminütiger Kampfzeit führte er gegen den amtierenden Vize-Weltmeister von 2021 mit 5:1-Wertungspunkten. Doch der ausländische Routinier bei den Rheinhessen drehte daraufhin den Kampf, schaffte es aber nicht, vier Mannschaftspunkte zu holen. Sanders hielt dagegen, verlor das Duell mit 5:18, ließ sich aber trotzdem zu seinem beherzten Auftritt feiern. Im Limit bis 71 Kilo machte Istvan Levai gegen Ibro Cakovic zu Beginn alles richtig. Der gebürtige Ungar mit slowakischem Pass führte souverän mit 9:2, hätte den Kampf einfach nur noch nach Hause bringen müssen. Doch der Mainzer holte Punkt für Punkt auf und schulterte sogar vorzeitig den Nürnberger Legionär. Damit sorgte er für den nächsten Nackenschlag bei den Grizzlys. Tim Müller (Freistil) konnte seinen Kampf in der Gewichtsklasse bis 80 Kilo gegen den Polen Kamil Rybicki souverän mit 6:0-Wertungspunkten für sich entscheiden. Es blieb allerdings beim letzten Einzelerfolg für die Hausherren an diesem Abend. Denn in den abschließenden Duellen bis 75 Kilometer gab es keine Punkte für Nürnberg. Tim Stadelmann (Freistil) verlor deutlich gegen Alexander Semisorov mit 1:15. Teamkollege Mikko Petterie Peltokangas (Griechisch-Römisch) musste sich dem Türken Ahmet Yilmaz mit 3:10-Wertungspunkten geschlagen geben.

Bild: Knackpunkt des Abends: Istvan Levai verliert trotz komfortabler 9:2-Führung gegen Ibro Cakovic noch auf Schulter. © Thomas Hahn

Grizzly_Istvan Levai verliert Mainz © Hahn