Die Nürnberg Grizzlys sind im Kampf um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft ausgeschieden. Im Playoff-Achtelfinal-Rückkampf verloren die Franken mit 8:26. Damit ging auch das zweite Duell an die Rheinhessen. Die Grizzlys gewannen nur zwei der insgesamt zehn Einzelkämpfe. Schon den Hinkampf vor einer Woche gaben die Nürnberger mit 9:20 ab.
Zum Auftakt hatte der ausländische Legionär Ibrahim Nurullayev keine großen Probleme. Der Aserbaidschaner gewann vorzeitig gegen das Eigengewächs der Mainzer, Fabian Pelzer, technisch überlegen. Es blieb im ersten Abschnitt leider der einzige Sieg für die Gäste. Denn in Folge konnten die 88er bis zum Pausengong vier Siege für sich entscheiden. Im Schwergewicht musste sich Freistil-Spezialist Yusuf Senyigit dem Mainzer Abdallh Karem mit 0:11 geschlagen geben. Vier Mannschaftspunkte gab Maximilian Gerlach im Limit bis 61 Kilo im Freistil ab. Er traf auf Ashot Shahbazyan, der ihn vorzeitig auspunktete. Überrascht wurde Erkan Celik im Halbschwergewicht, als er sich bereits nach wenigen Sekunden in der gefährlichen Lage gegen seinen Kontrahenten Etka Sever befand, der ihn schulterte. Spannend verlief der letzte Kampf vor der Pause zwischen dem Nürnberger Deniz Menekse und Elcin Ali. Obwohl der Kaderathlet des Deutschen Ringer-Bundes am Ende mit 7:11 unterlag, machte der Nürnberger besonders im zweiten Durchgang einen starken Kampf. „Sicherlich gab es einige Nickligkeiten. Das gehört dazu. Aber das ist danach vergessen“, so der 28-jährige Grizzly, der sich aber im Nachhinein ärgert, dass er diesen Kampf verlor. Menekse ging mit einer starken Serie von sieben Siegen in dieses Duell. Mainz führte zur Halbzeit deutlich mit 13:4.
Nach Wiederanpfiff stand Franco Besold im Limit bis 86 Kilo Deutschlands Spitzenringer Ahmed Dudarov gegenüber. Am Ende verlor das Eigengewächs der Grizzlys mit 1:9. Es folgte die Wiederauflage des Duells aus der Vorwoche. Tim Stadelmann traf auf Alexander Semisorov und gab am Ende drei Mannschaftspunkte ab. Stadelmann verlor mit 0:9-Punkten. Auch Michael Lutz (80 kg/Griechisch-Römisch) stand in seiner Begegnung gegen Mateusz Wolny auf verlorenem Posten. Mit 1:9 verlor er seinen Kampf. Die Entscheidung war längst gefallen. Im vorletzten Duell bis 75 Kilo im griechisch-römischen Stil hatte Michael Janot gegen Ruhullah Siddik Gürler das schlechtere Ende: Die Schulterniederlage nach 4.25 Minuten bedeutete den achten Einzelsieg für die Mainzer. Seinen letzten Kampf für die Grizzlys bestritt an diesem Abend Tim Müller. Der 30-Jährige verabschiedete sich mit einem technischen Überlegenheitssieg (18:1) gegen Ibro Cakovic. Im Übrigen der Ringer, der im Vorkampf mit dem Schultersieg über Istvan Levai die Weichen für den 88er Sieg in der AVIA-Arena stellte.
Reaktionen von den Nürnberg Grizzlys
Abteilungsleiter Christoph Pscherer: Dass wir mit der Aufstellung nicht viel reißen werden, war uns bewusst. Wir wollten uns aber nicht abschlachten lassen. Wir haben junge Talente aufgestellt, die angeklopft haben. Das ist ein gutes Zeichen, das wir auch sehen möchten. Wir haben einen Kader der erstliga- und Playoff-tauglich ist. Schade, dass wir auf Savolainen verzichten mussten. Auch Tamas Levai und Daniel Ligeti fehlten. Vladimir Dubov war bei den bulgarischen Meisterschaften. Wir hatten also extreme Hiobsbotschaften im Vorfeld dieser Begegnung.
Matthias Baumeister, Cheftrainer: Das Ergebnis ist sicherlich sehr deutlich ausgefallen. Wir haben aus der Aufstellungsmöglichkeit das Beste gemacht. Auffallend ist, dass auch unsere zweite Reihe überhaupt nicht schlecht dasteht. Was ich positiv herausziehe: Tim Stadelmann hat einen besseren Kampf gemacht als noch im Vorkampf, Franco Besold gab keine vier Mannschaftspunkte ab. Michael Janot hat mit seiner unbekümmerten Art gerungen, er wird uns noch weiterhin viel Freude bereiten. Sein Gewichtmachen hat ihn aber geschlaucht. Yusuf Senyigit hat für mein Befinden einen Mannschaftspunkt zu viel abgegeben. Ich kann unterm Strich keine Kritik üben, weil jeder von unseren Athleten alle gegeben hat.