Der Nürnberger Deniz Menekşe (siehe Bild, © Thomas Hahn) hat das Ticket für die Ende März stattfindende Europameisterschaft nicht lösen können. Besser war nur der eingebürgerte Abdolmohammad Papi vom Bundesligisten Red Devils Heilbronn, der sich bei einem internationalen Turnier in Malmö gegen die interne Konkurrenz durchsetzte.
Weil Olympiastarter Etienne Kinsinger nur für die kontinentalen Titelkämpfe in Ungarn ins nächsthöhere Limit bis 63 Kilo hochrutscht, sah Menekşe in Malmö seine Chance und schritt bis 60 Kilo über die Waage, wobei es für dieses Turnier eine Zwei-Kilo-Toleranz gab. Der 28-jährige Griechisch-Römisch-Spezialist kochte für seinen Auftritt in Schweden über fünf Kilo ab. „Ich habe nun eine bessere Variante des Abnehmens gefunden“, erzählt der Kaderathlet des Deutschen Ringer-Bundes, der zum Auftakt den Franzosen Raymond Langlet schon in der ersten Runde auf beide Schultern drückte. Das schon entscheidende Duell gegen Abdolmohammad Papi verlor der Nürnberger deutlich und vorzeitig mit 0:8-Wertungspunkten. Allerdings hatte der Heilbronner etwas Schützenhilfe vom Kampfrichter bekommen. „Ich habe mich zu sehr darüber aufgeregt, und deshalb meine Linie in diesem Kampf verloren“, bilanziert Menekşe, der nach diesem Duell schon etwas geknickt war. Weil der Schwede Ardit Fazlijia nicht antrat, ging es im dritten Turnierkampf gegen den Westendorfer Christopher Kraemer, den er vorzeitig schulterte. Am Ende belegte Deniz Menekşe in Malmö Platz drei. Seine Erkenntnis: „Ich muss von Beginn meinen Stil gegen stärkere Gegner anwenden. Ich hatte bis zum Kampf gegen Kraemer eine längere Pause, um über alles nachzudenken. Ich war besonders gegen Papi zu verhalten und vorsichtig. Das hat sich aber gegen Kraemer gebessert.“ Bundestrainer Michael Carl wird nun Abdolmohammad Papi in der ungarischen Hauptstadt bis 60 Kilo auf die Matte schicken. Menekşe ist aber Backup. „Ich halte mich daher weiterhin fit und bin bereit, wenn ich nachrücken sollte.“ 2022 hat der Nürnberger noch die WM in Belgrad im Fokus. Doch davor muss er noch die Hürden bei den nationalen Titelkämpfen und den Grand Prix von Deutschland in Dortmund stemmen. Holt sich Menekşe hier eine Topplatzierung wäre es für ihn ein großer Schritt bei der Weltmeisterschaft dabei zu sein.