Keine Medaillen für die Grizzlys

„Rabenschwarzes Wochenende“ für die Nürnberg Grizzlys. Bei den nationalen Titelkämpfen gab es keine Medaillen. Die beste Platzierung erkämpfte sich Freistilspezialist Damir Shifadugov in Hösbach mit Rang vier. „Wir sind unter den Erwartungen geblieben“, bringt es Cheftrainer Matthias Baumeister auf den Punkt.

In Werdau (Sachsen) stand nur Ole Hansen im griechisch-römischen Stil auf der Matte. Der Neu-Grizzly unterlag seinen Auftaktkampf im Limit bis 71 Kilo gegen Lion Kempel (Appenweier) knapp mit 6:6, verletzte sich aber in diesem Duell, sodass er nicht mehr weiterringen konnte.

In Hösbach war die Laune bei den Trainern Alp Şenyiğit und Alexander Michael nicht besser. Drei der vier Teilnehmer schieden vorzeitig aus. Marc Kling (48 kg) musste nach zwei Niederlagen die Segel streichen. Alex Vishniakov (55 kg), der eine Gewichtsklasse höher rutschte, gewann zwei seiner vier Kämpfe. Nach drei Kämpfen, darunter ein Sieg, war auch für Benny-Ben Berkil (65 kg) das Turnier beendet. Nur Shifadugov schaffte es ins kleine Finale, das er allerdings am Sonntag gegen Finn Weiß aus Aue mit 0:4 verlor. Ein erfreuliches Ergebnis gab es dann doch noch mit Adam Leifridt. Der Amberger, der in der Mannschaftsrunde für die Grizzlys auf die Matte geht, zugleich noch den Stützpunkt Nürnberg besucht, holte sich im Limit bis 80 Kilo den Vizetitel. „Darüber freuen wir uns natürlich sehr“, klatschen die beiden Landestrainer Şenyiğit und Michael Beifall. Dass für die Nürnberger keine Medaille heraussprang, ist auch für die beiden Übungsleiter bitter. Die Hauptursache liegt auf der Hand: „Viele Ringer von einigen Landesverbänden waren uns Bayern körperlich überlegen“, sagt Şenyiğit. „Es geht nicht alles über die Technik. Wir müssen mehr Krafttraining machen“, ergänzt Michael. 

Während die bayerischen Freistiler wenigstens vier Medaillen in Hösbach erkämpften, erlebten die Griechisch-Römisch-Athleten in Werdau ein sportliches Desaster. Keine Medaille, keine Toplatzierung. Baumeister war als Landestrainer des Bayerischen Ringer-Verbandes in Sachsen eingeteilt. „Corona darf für uns keine Ausrede sein. Andere Landesverbände haben sich weiterentwickelt. Wir als BRV waren leistungstechnisch sehr weit weg“, verweist er dabei auf die erfolgreichen Teams aus Württemberg, Südbaden und Sachsen. „In Bayern müssen wir das Ergebnis aufarbeiten“, so Baumeister, der allerdings auch einige junge Athleten in Schutz nimmt. „Viele Ringer sind erst in ihrem ersten oder zweiten Kadettenjahr.“

Bild: Damir Shifadugov (3. v. r.) verlor den Kampf um Bronze und belegt Rang vier. © Alp Senyigit

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