Der Vereinschef über die hohen Energiepreise, das Saisonziel und den Anspruch an die ausländischen Legionäre.
Welche Erwartungen haben Sie an das Bundesliga-Team 2022/23?
Noth: Um auch weiterhin in Nürnberg medial präsent zu sein, ist es sehr wichtig, dass wir auch die Playoffs erreichen. Es wird sehr schwer, keine Frage. Mit Burghausen, Schorndorf, Hösbach und Kleinostheim gibt es vier starke Teams in unserer Staffel.
Wie schwer wird es, die Playoffs zu erreichen?
Noth: Wenn unsere finanziellen Mittel noch besser wären, könnten wir die Favoriten noch mehr ärgern. Wir müssen es schaffen, eines der Topteams zu bezwingen, dazu braucht es ein Sahnetag.
Wie schätzen Sie die anderen Teams in der Ost-Gruppe ein?
Noth: Unsere Staffel war bisher von der Qualität und Quantität der Mannschaften besser und stärker einzuordnen als die Westgruppe. Es wird allerdings verdammt schwer, in die K.O.-Runde einzuziehen. Sicherlich müssen auch die anderen Teams ihre Kämpfe gewinnen und Wochenende für Wochenende ihre zehn Ringer aufstellen. Doch auch unsere Mitbewerber, wie Greiz, Markneukirchen und Lichtenfels, sind absolut kein Fallobst.
Mit Ali Arsalan, Zoltan Levai und Tamas Levai gibt es drei Legionäre im Bundesliga-Kader, die bei der zurückliegenden WM Gold, Silber und Bronze geholt haben. Welchen Anspruch haben Sie an die ausländischen Verstärkungen?
Noth: Ohne Wenn und Aber: Sie werden als Siegringer geholt. Das heißt: Sie müssen liefern. Sollte es die Konstellation ergeben, dass alle drei Medaillengewinner an einem Abend für uns auf die Matte gehen, wird es sehr schwer werden, uns zu besiegen. Hier schließe ich auch unsere eigenen Ringer und die deutschen Topringer, die sich in dieser Saison uns angeschlossen haben, mit ein.
Das Verletzungspech macht auch vor den Grizzlys nicht halt: Alexander Michael hat sich das Kreuzband gerissen. Wie sehr schmerzt der Verlust?
Noth: Alex war zusammen mit Marco Dürmeier für das Weltergewicht gesetzt. Beide hätten sich abgewechselt. Wir haben Alex das Vertrauen gegeben, sicherlich ist sein Aus ein enormer Verlust, den wir kompensieren müssen. Rückblickend hat er für die Grizzlys viele Schlachten gewonnen und tolle Kämpfe für uns absolviert. Jetzt muss Marco ran.
Zwei Jahre brachte Corona die Grizzlys stark ins Wanken. Nun sorgt die Energiekrise dafür, dass alles teurer wird. Wie groß sind Ihre Sorgen?
Noth: Wegen Corona mache ich mir weniger Gedanken. Ich glaube, dass es hier kaum oder wenn überhaupt eine geringe Anzahl an Auflagen noch geben wird. Wir werden eine normale Saison erleben. Die beiden vergangenen Jahre waren finanziell überhaupt nicht einfach. Eine wichtige Einnahmequelle sind unsere Heimkämpfe. Gerade dann können sich auch unsere Gönner und Sponsoren präsentieren. Ohne die großartige Unterstützung vieler Ringsportbegeisterter ist das nicht zu stemmen. Die Energiekrise ist in der Tat unser schwerster Gegner. Das trifft jeden, auch uns. Es ist noch nicht absehbar, was diese Krise mit uns als Vereine macht. Sicherlich müssen wir den Gürtel enger schnallen.
Freuen Sie sich aber wieder auf volle Hallen bei den Heimkämpfen?
Noth: Unser Fans und Zuschauer sind so wichtig für uns. Sie im Rücken der Athleten zu haben, pusht unsere Ringer extrem. Da legen sie noch eine Schippe mehr drauf.