Siebte Niederlage im siebten Kampf

Die Nürnberg Grizzlys haben die Vorrunde in der Ersten Bundesliga ohne ein Erfolgserlebnis beendet. In der Oststaffel gab es für die Norisstädter zum Abschluss nochmals eine deutliche 5:22-Niederlage gegen den ASV Schorndorf. Gegen die Spartaner mussten sie nicht nur auf die Levai-Brüder und Weltmeister Ali Arsalan verzichten, sondern auch Enes Akbulut konnte nicht dabei sein.

Die Hiobsbotschaften reißen einfach nicht ab: Eine Woche nach seiner Premiere in Greiz war ein Einsatz von Akbulut gegen die Spartaner nicht möglich. „Seine hartnäckige Ellbogenverletzung ist wieder ausgebrochen“, bedauert Cheftrainer Matthias Baumeister, der gegen Schorndorf neun Mann auf die Matte schickte. Das Limit bis 71 Kilo im griechisch-römischen Stil ließ er unbesetzt. Der Kampfabend startete mit einer schwerwiegenden Verletzung von Kaderathlet Horst Lehr auf Seiten der Gäste. Weil bei einer Aktion die Kniescheibe des 23-Jährigen heraussprang, musste der U23-Europameister von 2022 vorzeitig den Kampf gegen den Nürnberger Alexei Alvarez Blanco aufgeben. Im Schwergewicht musste sich Christian John Jello Krahmer mit 5:11-Wertungspunkten geschlagen geben. Auf verlorenem Posten stand im Limit bis 61 Kilo Justus Petravicius. Der Griechisch-Römisch-Spezialist verlor gegen Georgios Scarpello mit 5:7. Einen starken Kampf bot Johannes Mayer. Der deutsche Teilnehmer der diesjährigen EM und WM zwang Nationalmannschaftskollege und den Fünftplatzierten der diesjährigen U23-WM, Ertugrul Agca, mit einem 2:1-Sieg in die Knie. Vor der Pause unterlag Hamed Kiani (66 kg, Freistil) Ramzan Awtaev vorzeitig mit 0:16. 

Wohlwissend, dass es zur Halbzeit nur 5:7 stand, hingen die Trauben für die Grizzlys weiterhin sehr hoch. Michael Janot (86 kg, Griechisch-Römisch) gab nach einem starken Kampf gegen Nico Brunner zwei Wertungspunkte ab. Chancenlos war Adam Leifridt im Limit bis 80 Kilo gegen Benjamin Sezgin. 

Tim Stadelmann hatte Shamil Ustaev schon auf beide Schultern. Doch der Pfiff des Unparteiischen blieb aus. © Thomas Hahn

Im vorletzten Duell des Abends lag Tim Stadelmann (75 kg) gegen Shamil Ustaev bereits mit 0:4 zurück, ehe er mit einer Viererwertung den Kampf wieder auf den Kopf stellte. Zwischenzeitlich lag Ustaev sekundenlang auf der Schulter, doch der Kampfrichter klopfte leider nicht ab. Stattdessen schaffte der DRB-Kaderathlet noch eine Zweierwertung zum schmeichelhaften 6:4-Sieg gegen einen beherzten Tim Stadelmann. Abschließend gab Jonas Edel gegen Iuri Lomadze vier Mannschaftspunkte ab. „Wir haben trotzdem schöne Einzelkämpfe gesehen, obwohl wir diesmal keine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Matte brachten. Unsere Jungs haben aber richtig Lust“, so Matthias Baumeister, der allen Jungs den gebührenden Respekt zollt. Mit 0:14-Punkten beendeten die Grizzlys die rabenschwarze Vorrunde auf dem letzten Platz. Doch die Nürnberger stecken den Kopf nicht in den Sand. „Es gibt wieder sieben neue Kämpfe. Der Stilartwechsel in der Rückrunde kommt uns dann zugute“, betont Baumeister abschließend.

Bild: Der Moment, als Tim Stadelmann mit 4:6 gegen Shamil Ustaev verliert, der Grizzlys aber vorher den DRB-Kaderathleten bereits auf beide Schultern drückte. Die Eindrücke auf dem Bild sagen alles aus. © Thomas Hahn