Drei Premieren und eine Niederlage

Die Negativserie der Nürnberg Grizzlys in der Ersten Bundesliga hält weiterhin an. Doch zum Rückrundenstart präsentierte der Tabellenletzte ein völlig anderes Gesicht. Denn bedingt durch den Stilartwechsel gab es drei Premieren, allerdings am Ende dann doch eine 12:21-Niederlage gegen den KSC Hösbach.

„Vier Kämpfe sollten wir in der Rückrunde schon gewinnen. Das ist meine Vorgabe an die Mannschaft. Ob wir es aber schaffen, steht aber auf einem anderen Blatt Papier“, hatte Präsident Dino Noth noch unmittelbar vor dem Kampf ausgegeben. Zur Pause sah es noch danach aus, denn der Gastgeber führte gegen die Vikings aus Hösbach mit 10:8. „Das war schon irgendwie ein gutes Gefühl“, so Cheftrainer Matthias Baumeister. Zum ersten Mal in dieser Saison schöpften die Grizzlys alle ihr zur Verfügung stehenden 28 Ringerpunkte aus. Gleich zu Beginn wurde das Limit bis 75 Kilo im griechisch-römischen Stil vorgezogen. Weil Michael Lutz verletzt ist und zudem mit Übergewicht in den Kampf ging, stand die Schulterniederlage bereits nach wenigen Sekunden fest. Nils Buschner auf Hösbacher Seite hatte die ersten vier Punkte für die Gäste eingetütet. Dann folgte der spektakuläre Auftritt von Neuzugang Amangali Bekbolatov im leichtesten Limit. Der Griechisch-Römisch-Spezialist ließ Peter Haase überhaupt keine Chance und punktete den Hösbacher vorzeitig aus (18:0). Premiere Nummer zwei ließ sich nicht lange auf sich warten. Der polnische EM-Dritte von 2022, Robert Baran (130 kg, Freistil), ließ bei seinem Debüt gegen Johannes Deml, der mit gerade einmal 87 Kilo über die Waage schritt, nichts anbrennen. Technisch überlegen gewann der Neuzugang diese Begegnung und brachte sein Team mit 8:4 in Führung. Chancenlos war Hamed Kiani im Limit bis 61 Kilo im Freistil gegen Mikyay Naim, der den Grizzly noch vor der Pause auspunktete. Im Halbschwergewicht ließ Nürnberg den ungarischen Topathleten Tamas Levai gegen Ilja Klasner ran, den er über volle sechs Minuten bearbeitete und am Ende mit 4:0 gewann. Zur Pause führten die Grizzlys knapp mit 10:8. Doch dieser Zwischenstand hielt nicht lange Stand.

Nach Wiederanpfiff musste Grizzly-Neuzugang Justas Petravicius gegen Niklas Öhlen ran. Der junge Schwede gilt als einer der vielversprechenden Talente. Während Petravicius noch den ersten Durchgang bestimmte, drehte Öhlen im zweiten Durchgang auf und gewann das Duell beider Griechisch-Römisch-Spezialisten im Limit bis 66 Kilo mit 5:1. Nach seiner Knieverletzung gab Andreas Walter wieder sein Comeback. Sein Gegner wie schon in der Vorrunde: Ermak Kardanov. Der russischstämmige Slowake dominierte den Kampf nach Belieben und gewann souverän mit 10:0. „Ich bin froh, wieder zurück zu sein. Konditionell bin ich noch nicht da, wo ich sein will“, so der 28-jährige Freistilspezialist. Tim Stadelmann gewann sein Duell bis 71 Kilo gegen Niklas Dorn mit 8:3. Damit verkürzten die Grizzlys auf 12:13. Allerdings hatte Michael Janot im Limit bis 80 Kilo mit Aik Mnatsakanian einen wahren Brocken vor der Brust. Der bulgarische Olympiateilnehmer von 2021 in Tokio und Bronzemedaillengewinner der EM von 2022 besiegelte im vorletzten Kampf des Abends die Gesamtniederlage der Grizzlys mit einem 16:0-Erfolg gegen Janot. Mit Mateusz Kampik feierte der dritte Neuzugang der Nürnberger seine Premiere an diesem Abend. Ihm stand Tim Müller, ein bekanntes Gesicht, gegenüber. Der Ex-Grizzly zeigte dem Polen, mit deutschem Pass, allerdings die Grenzen auf, als er Kampik vorzeitig mit 21:6 auspunktete. Die Enttäuschung am Ende des Kampfes war Matthias Baumeister ins Gesicht geschrieben. „Die Situation zerrt schon etwas an den Nerven, dass wir nicht ganz oben mit ringen können, sondern im Abstiegskampf stecken. Wir müssen damit umgehen.“ Die kommenden Aufgaben mit dem Auswärtskampf in Burghausen und dem anschließenden Heimkampf gegen die Eagles Lichtenfels werden allerdings nicht einfacher. 

Bild: Amangali Bekbolatov, Neuzugang der Grizzlys, feierte einen gelungen Einstand mit einem technischen Übelegenheitssieg über Peter Haase (Hösbach). © Daniel Marr

05.11.2022 --- Ringen --- 1. Bundesliga-Süd --- SV Johannis 07 Nürnberg Grizzlys - KSC Germania Hösbach --- Foto: Sport-/Pressefoto Wolfgang Zink / DaMa --- 

Freude Jubel -  Amangali Bekbolatov (Nürnberg Grizzlys )