Die Pechsträhne ist vorüber: Die Nürnberg Grizzlys haben endlich ihren ersten Saisonsieg in der Tasche. Sie gewannen das fränkische Derby in der heimischen AVIA-Arena gegen den AC Lichtenfels mit 17:11. Damit endete eine lange Durststrecke von neun in Folge nicht gewonnener Kämpfe in der Ersten Bundesliga.
Schon nach dem offiziellen Wiegen hatte Grizzly-Cheftrainer Matthias Baumeister ein gutes Gefühl. Nicht nur, dass die Eagles Lichtenfels das Limit bis 57 Kilo im griechisch-römischen Stil nicht besetzen konnten, stellte Kampfrichter Thorsten Baumgartner beim polnischen Legionär der Gäste, Kamil Tomasz Kosciolek, eine Hautveränderung im Brustbereich fest, sodass dessen Einsatz verwehrt wurde. Damit starteten die Nürnberger mit einer 8:0-Führung in das fränkische Duell. Amangali Bekbolatov blieb also ohne Einsatz wie Teamkollege Robert Baran. „Diese beiden Einzelsiege waren schon Knackpunkt in diesem Kampf“, resümiert Baumeister. Im Limit bis 61 Kilo lief Julian Edel für die Grizzlys auf. Er hatte allerdings gegen den Türken Ahmet Duman einen schweren Stand. Nach 62 Sekunden punktete der amtierende U23-Vizeweltmeister Edel vorzeitig aus. Anthony Sanders, zum ersten Mal im Bundesligakader für die Grizzlys in dieser Saison, musste sich im Halbschwergewicht gegen den Bundeskaderathleten Hannes Wagner deutlich mit 0:15-Wertungspunkten geschlagen geben. Mit dem 15:6-Sieg von Justas Petravicius (66 kg, Griechisch-Römisch) gegen den georgischen Topmann Beka Guruli stellte der Gastgeber die Weichen auf Sieg.
Andreas Walter (86 kg, Freistil) kämpfte nach der Pause gegen Daniel Sartakov. Anfang Oktober standen sich im Hinkampf beide Kontrahenten bereits gegenüber, wobei Walter das Duell aufgrund einer Verletzung aus dem Kampfgeschehen heraus aufgeben musste. Diesmal gab der Grizzly bei seiner 1:2-Niederlage nur einen Punkt ab. Endlich feierte Neuzugang und Freistiler Enes Akbulut seine Heimpremiere am Zeisigweg. Im Limit bis 71 Kilo erkämpfte er sich einen wichtigen Mannschaftspunkt gegen Bastian Hoffmann. Grizzly-Legionär Zoltan Levai (80 kg, Griechisch-Römisch) gewann drei weitere Mannschaftspunkte durch seinen 12:2-Punktsieg über Maximilian Schwabe. Damit führte Nürnberg vor den beiden Schlusskämpfen im Weltergewicht mit 15:9. Griechisch-Römisch-Spezialist Michael Janot bezwang Venelin Venkov mit 7:0-Wertungspunkten und tütete damit den ersten Gesamtsieg der Nürnberger in dieser Saison ein. Taktisch bedingt rutschte Tim Stadelmann eine Gewichtsklasse nach oben. Er gab gegen Marcel Berger zum Schluss noch zwei Mannschaftspunkte ab. „Ein Sieg zu landen, ist nicht nur schön, sondern auch enorm wichtig für die Moral. Schade, dass die zweite und dritte Mannschaft heute nicht zu Hause gerungen haben“, betont Baumeister. Jetzt gilt es nachzulegen, um das Unmögliche noch möglich zu machen, die Bundesligaklasse noch zu halten.
Zwei Niederlagen
In der bayerischen Oberliga gab es für die Nürnberg Grizzlys beim Favoriten TV Geiselhöring nichts zu holen. Das von Alexander Michael und Alp Senyigit betreute Team unterlag dem Tabellenzweiten deutlich mit 9:24. Nur drei Einzelsiege gingen dabei auf das Konto der Norisstädter, die in der Tabelle weiterhin auf dem dritten Platz liegen. In der Bayernliga Nord hatte die dritte Mannschaft keinen Auftrag und unterlag beim noch ungeschlagenen Spitzenreiter ASV Hof mit 1:30.
Bild: Zoltan Levai erkämpft für die Grizzlys drei wichtige Mannschaftspunkte gegen die Eagles Lichtenfels. © Nina Schmitt