Die Nürnberg Grizzlys stehen nach der bitteren Niederlage gegen AV Germania Markneukirchen wohl vor ihren letzten Auftritten in der Ersten Bundesliga. Die Aufgaben, die auf sie warten, haben es noch in sich. Bereits am Samstag geht es zum Playoff-Kandidaten SC Siegfried Kleinostheim. Die Unterfranken stehen derzeit mit 14:8-Punkten auf dem vierten Rang.
Nur die ersten drei Teams jeder Staffel stehen sicher im Viertelfinale. Die jeweils Viert- und Fünftplatzierten ringen über Kreuz um zwei weitere Startplätze für die K.O.-Phase. Das angestrebte Ziel konnten die Grizzlys in dieser Saison nicht erreichen. Statt Playoff-Traum, nun bittere Enttäuschung. Mit 2:20-Punkten liegen die Nürnberger einsam am Tabellenende und haben sich bereits mit dem Gedanken des Abstiegs aus dem Oberhaus arrangiert. „Wir wollen und werden uns mit erhobenem Haupt aus der Liga verabschieden“, sagt Cheftrainer Matthias Baumeister. Selbst bei Andreas Walter hängt die Niederlage gegen Markneukirchen noch nach. „Das war eindeutig mehr drin.“ Umso größer ist bei ihm die Enttäuschung, dass er aufgrund seiner Verletzung, die er sich im Hinrundenkampf in Lichtenfels zuzog, der Mannschaft über Wochen nicht helfen konnte. Nun steht das Duell gegen Kleinostheim bevor. Für Cheftrainer Matthias Baumeister liegt die Favoritenrolle klar auf der Hand. Denn das Tabellenbild spricht eine deutliche Sprache. „Wir versuchen trotzdem einen guten Kampf zu machen.“ Weil die Unterfranken sogar noch Chancen auf die direkte Teilnahme der Playoffs haben, werden sie mit Sicherheit nichts unversucht lassen, mit einer starken Aufstellung, einen weiteren Sieg einzufahren. Spannende Einzelduelle sind bereits vorprogrammiert. So könnte es aller Voraussicht nach zum Schwergewichtskampf zwischen Robert Baran und dem Ex-Grizzly Daniel Ligeti kommen. Im Limit bis 75 Kilo der Griechisch-Römisch-Spezialisten trifft Michael Janot wahrscheinlich auf Artur Tatarinov oder den Moldawier Alexandrin Gutu, der in diesem Jahr bei der U23-Weltmeisterschaft die Silbermedaille holte. In der Zukunft will Baumeister verstärkt auf Janot setzen. „Er hat gegen Markneukirchen einen sehr knappen Kampf absolviert und leider verloren.“ Janot selbst ist allerdings über den bisherigen Saisonverlauf ziemlich enttäuscht, „doch wir schauen weiter nach vorn.“ Auch Andreas Walter will in den noch verbleibenden drei Kämpfen für sich das Maximale herausholen. „Kleinostheim ist sicherlich der Favorit.“ Der Freistilspezialist geht davon aus, dass er im Limit bis 86 Kilo auf Christoph Henn, ein Eigengewächs der Warriors, treffen wird. „Er ist auf jeden Fall schlagbar. Ich brauche aber eine bessere Tagesform“, ist der Kleinostheimer eine Art Wundertüte auf der Matte. Einfache Geschenke wird es für die Grizzlys also keine geben. Der Kampf wird erst am Sonntag um 17 Uhr ausgetragen.
In der Bayerischen Oberliga müssen die Grizzlys zum Duell der Tabellennachbarn nach Oberölsbach. Der Hinkampf ging mit 15:19 verloren. Keine leichte Aufgabe wartet auch auf die dritte Mannschaft, die beim AC Regensburg auf die Matte muss. Im ersten Aufeinandertreffen dieser Saison verloren die Grizzlys knapp mit 15:18. Die Oberpfälzer sind Tabellendritter (14:8), Nürnberg ist Vierter (11:11).
Bild: Tim Stadelmann wird auch bei seinem Einzelduell in Kleinostheim alles geben. © Thomas Hahn