Hohe Pleite im Allgäu

Aleksander Michael konnte nicht mehr hinsehen. Er verbarg sein Gesicht hinter einem Handtuch. Es dürfte für ihn die schmerzvollste Niederlage seit Langem sein. In der Bayerischen Oberliga verloren die Nürnberg Grizzlys sehr bitter beim TSV Westendorf sage und schreibe mit 0:30. Keinen einzige Einzelbegegnung konnten die Nürnberger im Allgäu für sich entscheiden.

Nüchtern schaut auch Alp Senyigit auf die Anzeigetafel. Es ist die höchste Saisonniederlage der Grizzlys bisher. „Sicherlich ist das bitter. Wir haben leider zu viele verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle zu beklagen“, so der Übungsleiter. Einige seien noch längst nicht auf dem Level, dass sie eben für die Oberliga benötigen. Trotzdem hätte auch im Duell gegen die Allgäuer der eine oder andere Einzelkampf anders ausgehen können. Julian Edel (61 kg, Griechisch-Römisch) verlor nur mit 2:5-Wertungspunkten. Selbst Daniel Walter (66 kg, Freistil) musste sich geschlagen geben. Die 5:16-Niederlage klingt zwar sehr hoch, doch der Grizzly kämpft sich nach einer Schulterverletzung wieder zurück. Der erfahrene Routinier Philipp Vanek gab im Schwergewicht gegen Felix Kiyek beim 0:5 nur zwei Mannschaftspunkte ab. Einen packenden Kampf bot Roman Leifridt in der Gewichtsklasse bis 75 Kilo. Der Freistilspezialist verlor knapp mit 1:4-Wertungspunkten. „Was uns trotzdem positiv auffällt: Die Jungs kämpfen. Dass es keine einfach Saison werden wird, war für uns schon vorab absehbar“, betont Alp Senyigit. Obwohl die Grizzlys mit 1:11-Punkten auf dem letzten Tabellenplatz liegen, nimmt der Coach die Worte „Tiefpunkt“ oder „Krise“ überhaupt nicht in den Mund. „Für uns ist die Nachwuchsförderung enorm wichtig. Sie sollen ringen.“ Senyigit und Michael sind sich einig: Es kommen definitiv wieder bessere Zeiten.

Bild: Roman Leifridt unterlag im vorletzten Duell des Abends gegen Daniel Joachim mit 1:4-Wertungspunkten. © Stefan Günter

Grizzly Roman Leifridt in Aktion © Stefan Günter