Meister Weingarten die Stirn geboten

Die Nürnberg Grizzlys haben die Saison in der Zweiten Bundesliga Süd zwar mit einer Niederlage abgeschlossen, können aber mit erhobenem Haupt hervorgehen. Denn bei der knappen 16:18-Niederlage bei Meister und Aufsteiger SV Germania Weingarten entschieden die Badener das Duell erst mit dem letzten Kampf zu ihren Gunsten. Sie revanchierten sich damit für die 16:17-Auswärtsniederlage aus der Vorrunde.

Amangali Bekbolatov (57 kg, Griechisch-Römisch) zeigte im letzten Saisonkampf wieder eine starke Leistung. Der Kasache punktete Florin Tita (Rumänien) noch vor dem Pausengong vorzeitig aus. Einen richtigen Brocken hatte Yusuf Senyigit vor der Brust. Im Schwergewicht musste der Freistiler gegen Oscar Pino ran. Der Kubaner war nicht nur größen-, sondern auch gewichtsmäßig eine Nummer zu groß. Noch vor dem Pausengong wurde Senyigit ausgepunktet. Der offene Schlagabtausch von beiden Teams setzte sich auch im nächsten Duell fort. Julian Edel (61 kg, Freistil) hatte Deutschlands Topathlet Horst Lehr zum Gegner. Obwohl der Nürnberger alles versuchte, war kein Kraut gegen den Deutschen Meister von 2023 gewachsen. Technische Überlegenheit für den Weingartener. Damit führten die Germanen erstmals mit 8:4. Doch dieser Vorsprung sollte nur eine Momentaufnahme bleiben. Im Halbschwergewicht (98 kg) stand der ehemalige U23-Weltmeister Tamas Levai auf Seiten der Nürnberger Weingartens Eigengewächs David Hirsch gegenüber. Obwohl der Badener mit einem Schulterschwung, der mit vier Mannschaftspunkten belohnt wurde, überraschte, ließ Levai keinen Zweifel aufkommen. Obwohl Hirsch seinen Vorsprung auf 6:2 ausbaute, schlug der Ungar im richtigen Moment zu und drückte seinen Gegner nach 1.35 Minuten auf beide Schultern. Im letzten Kampf vor der Pause musste Vitalie Eriomenco ran. Noch am vergangenen Wochenende kassierte der Moldawier eine bittere Schulterniederlage im Heimkampf gegen Viernheim, doch diesmal spulte er gekonnt sein Programm herunter. Technischer Überlegenheitssieg gegen Weingartens Eigengewächs Janis Heinzelbecker. Zur Hälfte der Kämpfe führten die Gäste somit mit 12:8.

Enge Duelle auch nach der Pause

Doch mit Beginn der zweiten Halbzeit egalisierte der Gastgeber den knappen Rückstand. Franco Besold (86 kg, Freistil) musste sich Ali Shah Azimzada technisch unterlegen geschlagen geben. Allerdings sorgte Freistiler Enes Akbulut in der Gewichtsklasse bis 71 Kilo durch einen 3:0-Sieg über Alexander Roor wieder für eine knappe Führung (15:12). Chancenlos war Michael Janot im Limit bis 80 Kilo Griechisch-Römisch. Doch das Eigengewächs der Grizzlys wehrte sich bis zum Ende und gab bei der 2:16-Niederlage gegen den Italiener Riccardo Vito Abbrescia nur drei Mannschaftspunkte ab. Levente Levai (75 kg, Griechisch-Römisch) gewann das Duell gegen den mittlerweile 42-jährigen Ionut Panait knapp mit 2:1-Wertungspunkten. Damit brachte er sein Team vor dem letzten Kampf erneut mit 16:15 in Führung. Die Entscheidung fiel somit in der Begegnung zwischen Nürnbergs Tim Stadelmann und Manuel Wagin. Am Ende sorgte der amtierende U17-Europameister und Bronzemedaillengewinner der WM von 2023 nach seinem 12:1-Sieg für Jubelstürme auf Seiten der Germanen.

Zufrieden mit Platz drei

Obwohl die Grizzlys erst im finalen Duell des Abends den Gesamtsieg aus der Hand gaben, ist es für Cheftrainer Matthias Baumeister trotzdem ein würdiger Abschluss. „Es war ein Kampf auf Augenhöhe und unterm Strich ein geiler Abend“, bringt er es auf den Punkt. Denn bei ihrem letzten Auftritt in Weingarten konnten sie auch auf die Unterstützung zahlreicher Fans und Anhänger bauen. „Wir freuen uns dennoch über den dritten Platz, weil wir eine Woche zuvor noch auf Rang vier waren“, verweist Baumeister dabei auf die entscheidende Niederlage Freiburgs gegen Reilingen-Hockenheim.

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