Bei den deutschen Einzelmeisterschaften der U20-Junioren haben die Nürnberg Grizzlys vor allem im Freistil überzeugt. Bei den Titelkämpfen in Frankfurt (Oder) gab es für die Franken einmal Gold und einmal Bronze. Mit Rostislav Leicht (70 kg, Neumarkt) und Adam Leifridt (79 kg, Amberg) kletterten zwei weitere Grizzlys, die allerdings nur in der Mannschaftsrunde für die Nürnberger an den Start gehen, aufs Siegerpodest. Sie gewannen Gold und Silber.
„Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, die weite Strecke zu fahren. Ich bin voll zufrieden mit den Ergebnissen. Dass am Ende die eine oder andere bessere Platzierung hätte herausspringen können, gehört einfach dazu“, zieht Grizzlycoach und Landestrainer Alp Senyigit ein positives Resümee.
Richtig spannend machte es Erdogan Güzey, der in der Gewichtsklasse bis 92 Kilo an den Start ging. Seinen Auftakt ins Turnier versemmelte er mit einer knappen 2:4-Niederlage gegen Alen Tamrazov (ASV Mainz), ehe er dann in der Folge den Freiburger Lenny Spiegel mit 7:3-Wertungspunkten bezwang. Selbst das Halbfinale verlief knapp. So siegte er nach sechsminütiger Wettkampfzeit gegen den Riegelsberger Erwin Pluschnik mit 10:8. Im Finale wartete wieder der Mainzer Tamrazov. Doch diesmal machte der Grizzly alles richtig und setzte sich mit 3:1-Wertungspunkten durch. „Für mich lief es super. Es war auf jeden Fall ein hartes Stück Arbeit“, freut sich Güzey über seinen ersten Rang.
Unglücklich verlief dagegen das Turniergeschehen bei Vereinskollege Ewald Stoll. In der Gewichtsklasse bis 97 Kilo gewann er zwar die Bronzemedaille, doch verschenkte er am Ende eine bessere Platzierung Seinen Auftaktkampf musste Stoll gegen den späteren deutschen Einzelmeister Alexander Weiß (SV Eschbach) beim 8:8, nur aufgrund der höheren Wertung seines Gegners abgeben. Während er im nächsten Kampf Romio Koch (Red Devils Heilbronn) keine Chance ließ, musste er im fränkisch-schwäbischen Duell gegen seinen BRV-Teamkollegen Mikael Golling (TSV Aichach) eine knappe 4:5-Niederlage hinnehmen. „Gold war eigentlich der Plan. Allerdings stand sich Ewald leider selbst im Weg“, so Alp Senyigit. Stoll habe das Quäntchen Glück gefehlt.
Das kleine Finale verlor dagegen Alex Vishniakov. Er musste sich im Limit bis 74 Kilo Paul Steinhilber (KSV Winzeln) technisch unterlegen geschlagen geben. Davor startete er mit einem knappen 10:8-Auftakterfolg gegen Luis Jäger (TV Essen-Dellwig), gab dann im Halbfinale deutlich das Duell gegen Luis Fening mit 2:13-Wertungspunkten ab. Allerdings war danach sein rechtes Knie dick geschwollen, sodass er auch in seiner Bewegung ziemlich eingeschränkt war. „Die Chance auf eine Medaille war somit nicht mehr gegeben“, bedauert Coach Alp Senyigit. Eine Untersuchung des Knies wird nun Klarheit über die Schwere der Verletzung geben.
Unterdessen ging in Pausa-Mühltroff nur ein Grizzly-Athlet auf die Matte. Weil Sebastian Gerlach und Jonas Edel kurzfristig ausfielen, schritt nur Ole Hansen im Limit bis 72 Kilo über die Waage. Allerdings war für ihn nach seinem Achtelfinalauftritt gegen den Leipziger Kristian Flink bereits Endstation. Er verlor deutlich mit 1:10-Wertungspunkten. Weil der Sachse nicht das Finale erreichte, war für Hansen das Turnier bereits vorzeitig zu Ende.