Die Grizzlys konnten nicht auf die Levai-Brüder zurückgreifen, sodass Cheftrainer Matthias Baumeister nur auf zwei ausländische Verstärkungen setzen konnte. „Schade war, dass zu viele unserer Ringer nicht zur Verfügung standen. Sie hätten das mit Sicherheit kompensiert“, ist der Übungsleiter im Nachgang überzeugt. Im Limit bis 61 Kilo stand Julian Edel Razvan Kovacs gegenüber. Der Rumäne hatte leichtes Spiel, obwohl sich der Nürnberger nach Kräften wehrte. Noch vor dem Pausengong unterlag Edel technisch mit 0:16. Stark präsentierte sich Christian John im Schwergewicht, der beim 18:2-Erfolg Lucas Gansi nicht den Hauch einer Chance ließ. Souverän und abgezockt präsentierte sich Vitalie Eriomenco im Limit bis 66 Kilo. Der Griechisch-Römisch-Spezialist punktete im moldawischen Duell Alexandr Gurali vorzeitig mit 16:0 aus. Selbst Yusuf Senyigit, der in der Gewichtsklasse bis 98 Kilo auflief, erreichte einen 4:1-Punktsieg über Emil Thiele. Im letzten Kampf vor der Pause musste Aushängeschild Tim Stadelmann ran. Im Limit bis 71 Kilo holte er beim knappen 2:1-Sieg über Moritz Langer einen Mannschaftspunkt. Zur Pause führte Nürnberg gegen Greiz mit 11:4.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs bauten die Grizzlys ihre Führung sogar weiter aus. Anthony Sanders (86 kg, Griechisch-Römisch) lag gegen Maximilian Besser bereits mit 0:6 zurück, ehe er sich zurückkämpfte und beim 6:6-Sieg (höhere Wertung zum Ende) noch einen Mannschaftspunkt ergatterte. Nürnbergs Neuzugang Artur Politaev (75 kg, Griechisch-Römisch) feierte bei seiner Premiere einen 8:4-Punktsieg über Christian Fetzer. Somit stand es zwischenzeitlich sogar 14:4. Dass in der Folge die Greizer das Blatt nochmals zu ihren Gunsten wendeten, war in der Höhe der Einzelergebnisse nicht geplant. In der Gewichtsklasse bis 80 Kilo im Freistil stand Adam Leifridt gegen Lucas Kahnt auf verlorenem Posten. Vorzeitig rang ihn sein Gegner mit 0:15-Wertungspunkten nieder. Selbst Rostislav Leicht hätte sich seine Premiere in der Zweiten Bundesliga sicherlich anders vorgestellt. Der Bronzemedaillengewinner der U20-Europameisterschaft von 2024 in Novi Sad musste sich dem Moldawier Nicolai Grahmez, er holte 2022 EM-Bronze, technisch (0:15) geschlagen geben. Mit dem gleichen Resultat endete auch das letzte Duell des jungen Nico Baumeister, der zwar wacker kämpfte, doch gegen die Übermacht von Zsombor Gulyas nichts entgegenwirken konnte. Die Aufholjagd für Greiz war perfekt, Nürnberg ging am Ende leer aus. „Sicherlich ist es etwas traurig und enttäuschend, wenn du als Team sechs Einzelsiege gewinnst, dann doch leer ausgehst“, bringt es Cheftrainer Matthias Baumeister auf den Punkt. Greiz sei der erwartete starke Gegner gewesen. Allerdings gibt der Übungsleiter zu bedenken, „dass wir auch Ausfälle zu beklagen hatten.“ Der Mannschaft könne man überhaupt keinen Vorwurf machen. Sie habe alles gegeben. „Es war unterm Strich trotzdem ein guter Saisoneinstand“, wenngleich Baumeister mehr als deutlich macht, „dass uns die Niederlage nicht zurückwerfen wird.“
Bild: Tim Stadelmann gewann zwar seinen Kampf mit 2:1, doch am Ende verloren die Grizzlys trotz 14:4-Führung noch mit 14:16. © Thomas Hahn