Es ist eine schier aussichtslose Situation, in der sich die Nürnberg Grizzlys befinden. Nach der deutlichen 9:20-Niederlage im Playoff-Hinkampf gegen den ASV Mainz 88 brauchen sie mehr als nur Glück, um das Viertelfinale noch zu erreichen. Am Samstagabend erfolgt der Rückkampf bei den Rheinhessen. Anders als in Nürnberg dürfen die 88er nun vor ihren eigenen Fans ringen. Bis zu 200 Zuschauer sind erlaubt.
„Unser Ziel ist es, einen guten Kampf zu machen. Dass es schwer werden wird, dürfte jedem klar sein. Elf Punkte aufzuholen, da bedarf es schon einer Sensation“, so Grizzly-Cheftrainer Matthias Baumeister. „Leider ist der Terminkalender der Legionäre vollgepackt mit Meisterschaften und Trainingslagern. Vor dem Hintergrund bleibt abzuwarten, wer letztendlich verfügbar ist.“ Schon beim Hinkampf konnten die Nürnberger nicht die optimale Aufstellung präsentieren. Selbst von positiven Coronafällen war das Team nicht gefeit. Beim Rückkampf geht es zwar wieder von null los, doch die Mainzer profitieren vom so wichtigen Rückhalt der Zuschauer, wenn der Ex-ASV’ler und bald auch Ex-Grizzly Tim Müller seinen wohl letzten Kampf für die Grizzlys bestreiten wird. „Wir verlieren mit ihm nicht nur einen super Ringer, sondern auch einen tollen Teamplayer“, wünscht Coach Baumeister dem 30-Jährigen beim KSC Germania Hösbach alles Gute. Müller geht in der kommenden Saison zurück zu seinem Heimatverein. Dort erlernte er das Ringer-ABC, nachdem es ihn danach nach Lichtenfels, Ispringen und Nürnberg zog. „Tim hat bei uns in jedem Kampf alles gegeben. Von daher wird er auch gegen Mainz nochmals alles reinhauen“, ist Baumeister überzeugt. Für die Grizzlys ist sein Abgang ein schmerzvoller Verlust. Das Wichtigste: Freundschaften bleiben bestehen. Müller könnte im Freistil auf den Russen Timur Bizhoev treffen. „Ich bin motiviert und freue mich, dass ich wieder nach Mainz für einen Abend zurückkehre“, sagt der Hösbacher. Zu einer Neuauflage wird es wohl zwischen Tim Stadelmann und Alexander Semisorov kommen. Über die Plattform Sportdeutschland.TV wird der Rückkampf zwischen Mainz und Nürnberg ab 19.30 Uhr live übertragen. Parallel drücken die Grizzlys dem AC Lichtenfels die Daumen. Die Eagles müssen nach dem 17:17 nun zum Rückkampf nach Markneukirchen reisen. Noch nicht gelesen ist die Messe beim Kampf zwischen Heilbronn und Hösbach. Neben Greiz, die bereits fürs Viertelfinale qualifiziert sind, dürften am Samstagabend noch Köllerbach, Schorndorf und Burghausen den Einzug ins Viertelfinale schaffen.
Bild: Auch im Rückkampf könnte es das Duell zwischen Tim Stadelmann und Alexander Semisorov geben. Dann im Limit bis 71 Kilo. © Thomas Hahn