Es dürfte ein besonderer Moment werden, wenn die Nürnberg Grizzlys am Samstagabend in der AVIA-Arena zum letzten Heimkampf in dieser Saison auflaufen. Denn mit dem Auftritt gegen den RSV Rotation Greiz verabschieden sich die Norisstädter aus der Eliteliga des deutschen Ringkampfs. Der Abstieg der Grizzlys in die Zweite Bundesliga stand schon längerfristig fest.
Zum letzten Mal in eigener Halle werden Fans, Zuschauer und die Nürnberg Grizzlys selbst noch einmal kräftig Erstligaluft schnuppern. Das Duell ist trotzdem aus Sicht der Gäste mehr als brisant. Für den Tabellenvorletzten steht viel auf dem Spiel. Die Thüringer benötigen einen Sieg, um noch theoretisch die Chance auf einen Verbleib in Liga eins zu wahren. „Wir werden vor eigenem Publikum nochmals alle uns zur Verfügung stehende Athleten mobilisieren, damit wir die beste Mannschaft ringen lassen können“, verspricht Matthias Baumeister. Bei ihm sei eine Vorfreude bereits zu spüren. „Unser gemeinsames Ziel ist ein Sieg.“
In der Hinrunde mussten sich die Grizzlys auswärts mit 9:17 geschlagen geben. Drei Einzelkämpfe konnten im Oktober gewonnen werden. Justas Petravicius, Ali Arsalan und Zoltan Levai holten die Siege für Nürnberg. Zu diesem Zeitpunkt fehlten die Leistungsträger Deniz Menekse und Andreas Walter. Letzterer steht den Grizzlys nach seiner Verletzung bereits zur Verfügung. Die Rückkehr von Deniz Menekse wird noch einige Monate auf sich warten lassen. Grizzly-Cheftrainer Matthias Baumeister ist überzeugt, dass Greiz mit einer starken Truppe antreten wird. „Sie haben besonders in den Gewichtsklassen 61, 66 und 130 Kilo immer variabel aufgestellt“, geht der 37-Jährige davon aus, dass der Rumäne Denis-Florin Mihai, Junioren-Vizeweltmeister von 2022, im leichtesten Limit auf den Grizzly Amangali Bebolatov treffen wird. Auch mit dem Einsatz von Alex Szöke ist zu rechnen. Damit könnte es beispielsweise zu einem ungarischen Vergleich im Halbschwergewicht kommen, wenn die Nürnberger Tamas Levai aufstellen. Grizzly-Aushängeschild Tim Stadelmann oder Neuzugang Enes Akbulut werden es wohl mit dem international erfahrenen Topmann Nikolay Grahmez aus Moldawien zu tun haben. Auch die deutsche Achse mit Martin Obst, Richard Schröder, Christian Fetzer und Lukas Kahnt hat enorme Qualität. Gerade im Weltergewicht (75 kg) wird ein besonderes Duell erwartet, wenn der aufstrebende und junge Michael Janot auf Routinier Christian Fetzer treffen wird. Zwischen beiden Athleten gibt es einen Altersdurchschnitt von 17 Jahren. Die Zuschauer werden das Eigengewächs lautstark anfeuern, wie der TSV Buch und Germania Nürnberg. Beide Fußballteams haben für den letzten Auftritt in der Ersten Bundesliga ihr Kommen in der AVIA-Arena zugesagt.
Bereits um 17.30 Uhr absolviert die dritte Mannschaft in der Bayernliga Nord den Vorkampf gegen den TV Erlangen. Der Hinkampf zwischen beiden Teams endete übrigens 20:20.
Bild: Erkan Celik stand beim letzten Vergleich gegen die Greizer daheim auf der Matte. In der Saison 2019/20 verlor er gegen Sebastian Wendel. © Thomas Hahn