Neun Vereine wollen sich das Corona-Abenteuer Bundesliga in der geplanten Saison 2020/21 nicht antun. Die zahlreichen Athleten wollen aber ringen und da auch nicht sicher ist, ob die Legionäre aus den verschiedenen Ländern überhaupt einreisen dürfen, sind deutsche Sportler weiterhin heiß begehrt. So auch Tim Müller, der für die Johannis Grizzlys das Trikot überstreifen wird.
Der deutsche Freistilmeister von 2017 wechselte vom ASV Mainz 88 in die Korbstadt. Da die Oberfranken aber von einer Teilnahme in dieser Bundesliga-Saison absehen, kann Tim Müller als sogenannter Gastringer für die Nürnberger auflaufen. Die Lizenz bleibt allerdings beim AC Lichtenfels. Für die Verantwortlichen der Johannis Grizzlys ist der Hösbacher kein Unbekannter: „Wir kennen ihn schon lange. Er gehört mitunter zu den stärksten Ringern in der 75 Kilo Freistilklasse“, freut sich Sportdirektor Mario Besold über seine Zusage. Tim Müller könne jeden besiegen und setze in jedem Kampf alles daran, viele Punkte zu holen. Schon bei den Rheinhessen in Mainz zeigte der 28-Jährige immer wieder Topleistungen. „Wir erwarten schon einiges von ihm.“
Der gesamte Grizzly-Kader nimmt an Qualität zu. Zu den Topringern kommen noch die eigenen Spitzenathleten dazu. „Wir stehen wirklich gut da“, hebt Mario Besold hervor. Doch auch die anderen Bundesligisten in der starken Südost-Staffel schlafen nicht. „Weil einige Vereine eben nicht gemeldet haben, wollen natürlich deren Sportler ringen. Das ist verständlich und für jeden nachvollziehbar. Für die verbliebenen Vereine, wie auch für die Johannis Grizzlys, ist es eine Win-Win-Situation.“ Seit dem 18. August ist nun offiziell die Wechselfrist von 45 Tagen abgelaufen. Doch bedingt, dass jeder Verein sogar noch wenige Tage vor der Saison einen Athleten als Gastringer verpflichten kann, dürfte sich bis zum möglichen Rundenstart das Personalkarussell weiterhin drehen.
Unterdessen ist die Gemütslage bei Mario Besold, je näher die Saison rückt, besorgniserregender. „Jeder Tag, wo es keine Entscheidung gibt, wie es für uns weitergeht, ist desaströs“, bringt er es schonungslos auf den Punkt. Sicherlich sei es eine Kleinigkeit die Mannschaft auf die neue Saison vorzubereiten, aber man könne nicht ewig auf die politischen Entscheidungen warten. „Was wir derzeit aus den bayerischen Medien entnehmen, ist überhaupt nicht verheißungsvoll. Es schaut für uns Ringer ziemlich düster aus“, so der Sportdirektor, der die Hoffnung allerdings nicht aufgibt. „Warten haben gerade wir Ringer gelernt!“