Grizzly-Fans müssen sich weiterhin in Geduld üben. Weil es von Seiten der Bayerischen Staatsregierung immer noch kein Signal für die Aufnahme von Mannschaftskämpfen gibt, harren die Verantwortlichen des Bundesligisten der Dinge, die noch kommen mögen. Ob es zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt Wettkämpfe geben wird, geschweige eine Saison in der Bundesliga und Oberliga, kann nicht einmal Präsident Dino Noth (siehe Bild) beantworten.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Unser Hygienekonzept steht. Für den Fall, dass wir starten dürfen, werden wir uns mit der Stadt Nürnberg abstimmen“, so der Vereinsvorsitzende. Noth könne derzeit weder Sponsoren, Gönnern noch den Zuschauern und Fans eine verlässliche Antwort geben. „Es ist wie so oft eine Hängepartie.“ Feststeht, dass maximal 200 Personen bei Heimkämpfen in die Grizzly-Arena zugelassen werden, inklusive Sportler, Funktionäre, Kampfrichter und Sanitär. Alles auf Abstand. Ausschließlich Sitzplätze soll es geben. „Vorerst können wir noch keine Dauerkarten verkaufen“, bittet der Präsident alle Grizzlys-Fans um Verständnis. Sobald es aber grünes Licht gebe, sei man bereit und freue sich auf die Anfragen.
Mittlerweile verstreicht die Zeit. Für 3. Oktober ist der Saisonstart in den drei Bundesliga-Staffeln vorgesehen. Ob die Südostgruppe mit den vier bayerischen Mannschaften, Johannis Grizzlys, SV Wacker Burghausen, KSC Hösbach und SC Siegfried Kleinostheim, überhaupt ringen darf, hängt von der Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung ab. „Wir brauchen jetzt eine klare Perspektive und ein Signal von Seiten der Politik. So kann es nicht mehr weitergehen“, verweist Noth im gleichen Atemzug auf die vom Bayerischen Ringer-Verband (BRV) initiierte Online-Befragung. Sämtliche Vereine, die am Ligenbetrieb teilnehmen, sollen Stellung beziehen, wie sich der BRV verhalten soll. „Wir wollen ringen. Das haben wir klar zum Ausdruck gebracht. Zur Not soll der Verband auch klagen. Das wäre für mich auch in Ordnung.“ Vor der nächsten Ministerratssitzung am kommenden Dienstag soll das Ergebnis auf der Homepage des BRV veröffentlichen werden.
Unterdessen kocht bei Dino Noth die Gemütslage über. Dass Kulturveranstaltungen zugelassen werden, aber Wettkämpfe nicht, könne jetzt keiner mehr nachvollziehen. „Wir brauchen eine klare Regelung! Es gibt momentan überhaupt keine Gleichberechtigung.“
© Thomas Hahn